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Kultur

Zum Tod von Saxophonist und Komponist Benny Golson

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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Zum Tod von Saxophonist und Komponist Benny Golson

Feeling fürs Besondere


23.09.2024 von Ulrich Habersetzer

Seine Kompositionen haben Jazzgeschichte geschrieben! Sein feines Gespür für Themen und Arrangements hat ihn im Jazz unsterblich gemacht, aber er war auch ein hinreißender Interpret: Saxophonist Benny Golson. Am 21. September ist er im Alter von 95 Jahren gestorben.

Inhaltsübersicht
Zum Tod von Saxophonist und Komponist Benny Golson Feeling fürs Besondere Von Johannes Brahms zu Dizzy GillespieSendungshinweisBenny Golson: Starker Saxophonist – gefragter Komponist Eigene Band, eigene Kompositionen, eigener Stil  Von den New Yorker Clubs in die Filmstudios Hollywoods Ein letztes Mal in München


Benny Golson tritt am 05.01.2017 während des Konzerts „Jazz legends for disability pride“ im Rahmen des New York Winter Jazz Festivals in der Quaker Hall auf  | Bildquelle: picture alliance / Pacific Press | Photographer Lev Radin

Bildquelle: picture alliance / Pacific Press | Photographer Lev Radin

Sein Lächeln überstrahlte alles! Eleganter Charme lag darin, ein feinsinniger Humor, Neugier und ehrliche Offenheit seinen Mitmenschen gegenüber. Benny Golson war ein Gentleman alter Schule, aber auch ein Denker mit Witz und Ironie. Und er war einer der größten Jazzkomponisten aller Zeiten! Seine Kompositionen sind ein Spiegelbild seines Lächelns, genau dieselben Attribute kann man auch für seine zu Jazzstandards gewordenen Werke finden. Nun ist der Saxophonist im Alter von 95 in New York City verstorben.

 Von Johannes Brahms zu Dizzy Gillespie

Am 25. Januar 1929 kam Benny Golson in Philadelphia zur Welt, er lernte als Kind Klavier und wollte klassischer Pianist werden. Chopin und Brahms faszinierten ihn. Das wurde aber in seiner Nachbarschaft, wo er aufwuchs, eher belächelt. Dann hörte er den Tenorsaxophonisten Arnett Cobb mit seinem riesigen, kraftvollen Sound, und es war um ihn geschehen. Bennys Mutter musste ihm sofort ein Saxophon kaufen und er wollte Jazz lernen. Die Liebe zur klassischen Musik ist ihm aber immer geblieben. Philadelphia war in den 40er- und 50er-Jahren ein Hotspot des Jazz. Saxophonist John Coltrane, Schlagzeuger Philly Joe oder Trompeter Red Rodney waren auch in Philadelphia aktiv. Schon während seiner Highschool-Zeit konnte Benny diese Musiker erleben und mit ihnen zusammenspielen.


Benny Golson tritt am 05.01.2017 während des Konzerts „Jazz legends for disability pride“ im Rahmen des New York Winter Jazz Festivals in der Quaker Hal auf | Bildquelle: picture alliance / Pacific Press | Lev Radin
Saxophonist Benny Golson | Bildquelle: picture alliance / Pacific Press | Lev Radin

Eine erste wichtige Station für Golson war die Bull Moose Jacksons Rhythm and Blues Band, dort saß nämlich Tadd Dameron am Klavier. Er wurde zu einem Mentor für Benny Golson und Dameron, der selbst ein feines Händchen für besondere Kompositionen hatte, ermutigte den jungen Benny, selbst mehr zu komponieren.

1953 wurde Golson dann Mitglied in Tadd Damerons eigner Band und Golson zog von Philadelphia nach New York, denn dort war die Szene im Grunde unbegrenzt und der talentierte Saxophonist spielte bei unterschiedlichen prägenden Bandleadern wie Vibraphonist Lionel Hampton oder Trompeter Dizzy Gillespie. 

Sendungshinweis

Einen Nachruf auf Benny Golson sendet BR-KLASSIK in Classic Sounds in Jazz am 25. September ab 19.05 Uhr auf BR-KLASSIK

Benny Golson: Starker Saxophonist – gefragter Komponist

In dieser Zeit komponierte Golson schon unsterbliche Stücke wie „Stablemates“, das Miles Davis schon 1955 aufnahm, oder „I remember Clifford“, gewidmet dem Trompeter Clifford Brown, er war ein Jahrhunderttalent, starb bei einem Autounfall am 26. Juni 1956 im Alter von nur 25 Jahren. Benny Golson setzte ihm mit dem Stück ein musikalisches Denkmal für die Ewigkeit. In diesen Jahren entstand auch die herrliche Ballade „Whisper not“, man könnte den Titel mit „Flüstere nicht“ übersetzen. In einem BR-Interview im Jahr 2013 antwortete Benny Golson lachend auf die Frage, was hinter diesem Titel stecken würde, folgendes:

„Die beiden Worte bedeuten absolut nichts. Ich mochte einfach den Klang und jeder versucht herauszufinden, was es bedeutet. Die Journalisten suchten bei Nietzsche und den Philosophen, was dahinterstecken könnte, aber die beiden Worte bedeuten einfach nichts.“

♫ Whisper Not / Benny Golson Quintet

Etliche Jazzmusiker:innen haben diesen Jazzstandard aufgenommen und aus diesen unbedeutenden Worten sehr bedeutungsvolle Musik gemacht, etwa Pianist Keith Jarrett, Sängerin Nancy Wilson oder Saxophonist Archie Shepp. Diese Komposition war auch eine, die Benny Golson an seine weitere große Bandstation mitbrachte, zu den „Jazz Messengers“ des Schlagzeugers Art Blakey. Blakey betrachtete seine Band als Talentepool und holte immer die aktuell angesagten jungen Jazzer in seine Bands. An Benny Golson kam der Schlagzeuger einfach nicht vorbei. Golson wurde musikalischer Leiter der Band, und viele seiner Stücke entstanden genau für die „Jazz Messengers“, etwa „Blues Walk“, „Along came Betty“ oder der hinreißende Ohrwurm „Moanin‘“.

 Eigene Band, eigene Kompositionen, eigener Stil 

Zeitgleich zu seiner Arbeit in Art Blakeys Band nahm Benny Golson auch Alben unter eigenem Namen auf, für Aufsehen sorgte etwas später aber seine Kollaboration mit dem Trompeter Art Farmer. Beide kannten sich seit der gemeinsamen Zeit bei Lionel Hampton, Golson war aber gleichzeitig fasziniert vom Spiel des Posaunisten Curtis Fuller. So kam die Idee eine Band zu gründen – mit Posaune, Trompete und Tenorsaxophon zur Rhythmusgruppe. Den 19-jährigen Nachwuchsjazzpianisten McCoy Tyner wollte Golson unbedingt in der Band haben, Tyner kam auch aus Philadelphia. Die Band gab sich den Namen „The Jazztet“ und hier konnte sich Golson als Komponist und Arrangeur vollends austoben. Die drei Bläserstimmen kombinierte er auf eine erstaunlich subtile und durchdachte Art, was eher ungewöhnlich für die kraftvollen und handfesten Klänge des Hardbop in dieser Zeit war. Die Band erlangte durchaus Bekanntheit unter den Fans, aber besonders andere Musiker:innen interessierten sich für die eigenwilligen und trotzdem zugänglichen Stücke von Golson und so gehörten seine Werke schnell zum vielgespielten Jazzkanon.
Für das „Art Farmer/Benny Golson Jazztet“ entstand auch die cool-groovende Komposition „Killer Joe“, hinter der auch eine herrliche Geschichte steckt:

„Ich habe immer wieder diese halbseidenen Gestalten gesehen und sie haben nie gearbeitet, hatten hübsche Kleidung, schöne Autos, und wenn sie in einen Club kamen, hatten sie in jedem Arm eine Frau, und ich sagte mir, irgendwas ist illegal. Bis ich merkte, diese Frauen arbeiten für diesen Typen, und nicht im Büro. Ich sagte mir, ich schreibe ein Stück über diesen Typen und ich nenne ihn Killer Joe.“

Jazz Masters All Stars – Killer Joe

 Von den New Yorker Clubs in die Filmstudios Hollywoods


Benny Golson, Capital Jazz Festival, Knebworth, Herts, Juli 1982.  | Bildquelle: picture alliance / Heritage Images | Brian O'Connor
Benny Golson, Capital Jazz Festival, Knebworth, Herts, Juli 1982. | Bildquelle: picture alliance / Heritage Images | Brian O’Connor

 „You write because you have a feeling“: „Du schreibst, weil Du ein Gefühl dafür hast“, erklärte Golson im Interview und dieses musikalische Feeling wurde auch über die Jazzszene hinaus bekannt und es kamen Anfragen von der Filmindustrie. Es zog Benny Golson nach Hollywood und er komponierte immer mehr fürs Kino und Fernsehen, etwa die Themen zu Serien wie „Mission Impossible“, „M*A*S*H“ oder die „Partridge Family“. Im erfolgreichen Hollywood-Film „Terminal“ (2004) von Steven Spielberg mit Tom Hanks spielte Benny Golson sich selbst und spielte in einer Flughafenbar seinen Hit „Killer Joe“.

Für ihn selbst gab es eine klare Gewichtung, welche Art der Komposition er lieber mochte: „‚Stablemates‘ und ‚Whisper Not‘ zu komponieren, das ist eine Art von Liebe. Aber für Film und Fernsehen zu schreiben, ist eine Verpflichtung. Ich zahl dir das Geld und du schreibst. Es ist, wie wenn man in ein Geschäft geht und einen Anzug bestellt. Man sagt, ich will die Ärmel aus diesem Stoff und die Jacke so lang. Es ist eine Pflicht, aber beim anderen Komponieren, da mache ich, was ich fühle.“

Aber auch während und nach seiner Zeit als Film- und Serienkomponist blieb Golson immer dem Jazz treu. Bis ins hohe Alter war er auf den Jazzbühnen weltweit zu erleben. Er war 2013 etwa Dozent bei den Meisterkursen der Jazzwoche Burghausen. Wenn er in Europa spielte, wohnte er meist in Friedrichshafen am Bodensee, dort hatte er seit einigen Jahren eine Wohnung als Stützpunkt für seine Europagastspiele.

 Ein letztes Mal in München

Ein besonderes Gastspiel gab Benny Golson am 11. März 2020 im Münchner Jazzclub „Unterfahrt“. Es war das letzte Konzert vor dem ersten Corona-Lockdown und Golsons Begleittrio aus Italien konnte schon nicht mehr nach München reisen. So stand die große amerikanische Jazzlegende mit den jungen Münchner Musikern Pianist André Schwager, Bassist Nils Kugelmann und Schlagzeuger Sebastian Wolfgruber auf der Bühne. Für alle Anwesenden war es ein unvergesslicher Abend.
Solche hat Benny Golson immer wieder in seiner Karriere erlebt und gestaltet. Mit seinen unsterblichen Kompositionen hat er sich ganz tief in der Jazzgeschichte verwurzelt. 

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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