Warum Bild-KI keine präzisen Karten kann
Der Grund für die schlechten Karten und Diagramme liegt in der Art, wie die Bildgeneratoren funktionieren. Die sogenannten „Diffusion“-Modelle generieren Bilder, indem sie aus digitalem Rauschen Schritt für Schritt etwas entwickeln, das plausibel aussieht. Dabei haben sie aber keinen eingebauten Maßstab oder feste Koordinaten. Was für künstlerische Werke funktioniert, versagt bei Karten, die exakte Vermessung brauchen.
Hinzu kommt, dass Karten strenge topologische Regeln befolgen müssen: Flüsse dürfen nicht bergauf fließen, Straßen müssen korrekt verbinden, Grenzen dürfen sich nicht auflösen. Diffusion-Modelle sind nicht darauf programmiert, solche mathematischen Regeln zuverlässig einzuhalten. Sie zielen auf optische Plausibilität ab, nicht auf geographische Präzision.
Doch das ist kein Grund zur Panik. Diese Schwäche liegt in der Natur der Technologie – und bedeutet nicht, dass ChatGPT grundsätzlich unbrauchbar ist. Für stilisierte Darstellungen oder grobe Skizzen kann die KI durchaus hilfreich sein. Wer aber präzise Karten oder wissenschaftliche Diagramme braucht, sollte auf spezialisierte Tools wie OpenStreetMap oder professionelle Grafikprogramme setzen. Und um solche zu identifizieren, ist die KI wiederum sehr gut geeignet.