„Ich bereue einige meiner Posts über Präsident Trump von letzter Woche. Sie gingen zu weit.“ Mit diesem Tweet endete einer der spektakulärsten Machtkämpfe der jüngeren US-Geschichte. Elon Musk, einst engster Verbündeter, dann erbitterter Gegner von Donald Trump, hat sich öffentlich entschuldigt – und damit das Kriegsbeil begraben. Oder besser: Er hat es niedergelegt. Denn verloren hatte diesen Rosenkrieg nur einer: Und das war Musk.
Ein Rückzug mit Ansage
Der Tweet markiert nicht nur das Ende der Fehde, sondern auch einen strategischen Rückzug. Noch vor wenigen Tagen hatte Musk Trumps Amtsenthebung ins Spiel gebracht und mit den Präsidenten mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein in Verbindung gebracht. Nun folgte die öffentliche Reue – offenbar auf Druck aus mehreren Richtungen.
Hinter den Kulissen hatten hochrangige Republikaner, aber auch CEOs großer Konzerne auf Musk eingeredet. Sein Konfrontationskurs hatte nicht nur seinen eigenen Unternehmen geschadet, insbesondere Tesla und SpaceX, sondern begann auch der konservativen Bewegung zu schaden. Spender wurden nervös. Börsenkurse stürzten ab. Und Trump? Der musste sich nur zurücklehnen.
Warum hat Musk den Machtkampf verloren?
1. Politische Macht schlägt Plattform-Macht
Musk mag X kontrollieren, Trump aber kontrolliert den Staatsapparat – und den republikanischen Parteiapparat. Die Drohung, Tesla von Regierungsaufträgen auszuschließen, zeigte sofort Wirkung. Musk erlebte, was es bedeutete, auf einen Gegner zu treffen, der nicht nur Tweets, sondern Gesetze schreibt.
2. Musk ist politisch isoliert
Trotz aller medialen Reichweite fehlt Musk eine belastbare Machtbasis in der Politik. Libertäre Unternehmerfreunde reichen nicht, wenn sich Parteiführung, Kongress, Medienhäuser und Influencer geschlossen hinter den Präsidenten stellten. Im Machtspiel der Rechten war Musk plötzlich allein.
3. Der Markt reagierte deutlich
Tesla verlor binnen einer Woche 18 Prozent an Börsenwert. SpaceX geriet ebenfalls unter Druck. Investoren stellten zunehmend die Frage: Ist Musk noch berechenbar? Die öffentliche Entschuldigung sendete daher auch ein wichtiges Signal an die Finanzmärkte: Der CEO zeigt wieder Verantwortungsbewusstsein.
Fazit
Elon Musk hat den Konflikt mit Donald Trump verloren, weil er politische Macht unterschätzt und seine eigene überschätzt hat. Er glaubte, mit Öffentlichkeit und Einfluss gegen den Präsidenten bestehen zu können – und scheiterte an einem System, das sich letztlich doch an Machtverhältnissen orientiert, nicht an Reichweite. Seine Entschuldigung ist nicht nur ein politisches Signal – sondern das Eingeständnis einer klaren Niederlage.
Und jetzt?
Der Burgfrieden mag erst einmal halten, doch wie stabil er ist, bleibt fraglich. Beide Männer gelten als impulsiv, nachtragend und beiden mangelt es nicht an ausgeprägtem Sendungsbewusstsein. Sollte Musk erneut aus der Reihe tanzen – sei es durch Kritik an Trumps Politik oder durch außenpolitische Alleingänge etwa bei Starlink – könnte der Streit schnell wieder aufflammen. Und dann dürfte die nächste Runde noch unberechenbarer werden. Denn was dieser Machtkampf gezeigt hat: Wenn sich zwei Alpha-Egos aneinander reiben, geht es selten nur um Inhalte – sondern immer um alles.