In den USA gibt es gerade einen regelrechten Run auf iPhones und iPads. Kundinnen und Kunden ziehen schnell noch den Kauf von Apple-Geräten vor (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt), bevor die Preise womöglich explodieren.
Viele Kunden kaufen lieber gleich
Experten haben nämlich ausgerechnet, dass die US-Zölle den Preis etwa für ein iPhone 16 Pro Max mit einem Terrabyte Speicherplatz von 1.600 auf 2.300 US-Dollar nach oben schnellen lassen könnten (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt). Das entspräche einem Aufschlag von über 40 Prozent für dieses Gerät. Es kann aber auch durchaus weniger sein, etwa wenn Apple die Zölle nicht voll auf die Endkunden abwälzt, sondern sich mit geringeren Gewinnmargen zufriedengibt. Viele US-Kunden wollen sich darauf aber eher nicht verlassen und kaufen jetzt schnell, solange die alten Preise gelten.
iPhones werden in China zusammengebaut
Dass Trumps Zölle, die eigentlich die US-Firmen stärken sollen, den größten amerikanischen Handy- und Tablet-Hersteller hart treffen, hat einen simplen Grund. Apple lässt noch immer den größten Teil seiner Geräte in China produzieren. US-Präsident Trump hat das Land mit dem höchsten Satz belegt, nämlich 54 Prozent. Der trifft aller Voraussicht nach iPhones, iPads oder Macs, weil die eben von China in die USA geliefert werden müssen. Auch bei PCs dürfte es ähnliche Probleme geben. Dell und HP beispielsweise lassen ihre Geräte ebenfalls zum guten Teil in Asien herstellen.
Auch in Europa könnte es teurer werden
Europa ist nicht direkt von Zöllen betroffen, die Amerika gegen Geräte aus Asien verhängt. Allerdings kann es ein paar indirekte Effekte geben, wie Mark Mantel vom Tech-Portal Heise erklärt. Demnach wäre es möglich, dass US-Hersteller die Zusatzkosten wegen der höheren Zölle nicht allein den US-Konsumenten aufbürden wollen, sondern diese Kosten weltweit verteilen. Dann würden Europäer mit den US-Verbrauchern sozusagen zwangssolidarisiert. Anstatt der 40 Prozent in den USA würden weltweit alle beispielsweise 10 oder 20 Prozent mehr zahlen.
Möglich wäre auch, dass Apple nicht nur in den USA, sondern auch in Europa um 40 Prozent – um beim Beispiel des iPhones 16 Pro Max zu bleiben – anhebt. Das Management könnte sich sagen, wenn die US-Kunden das tragen, werden es auch EU-Klienten akzeptieren. Wobei in diesem Fall der Gewinn bei Apple kräftig steigen würde.
Auch sinkende Preise in Europa sind möglich
Denkbar wäre laut Mark Mantel auch, dass amerikanischen Konsumenten wegen der höheren Preise künftig viel weniger Handys und PCs kaufen. Diese Geräte würden dann unter anderem auf dem europäischen Markt landen. Das wäre nicht nur für US-Marken wie Apple, Dell oder HP denkbar. Auch Geräte von Samsung aus Südkorea, von Sony aus Japan oder von Lenovo aus China könnten vermehrt nach Europa gelangen, wenn der US-Markt sie nicht mehr aufnimmt. Folge wäre dann womöglich bei uns ein Überangebot an Geräten, was die Preise sinken lassen würde.
Sollten sich auch Europäer mit dem Kaufen beeilen?
Die Zoll-Effekte in Europa sind allesamt indirekte und sie müssen so nicht unbedingt eintreten. Ob beispielsweise Apple die Preise in Europa anhebt, ist noch völlig offen. Und auch der gegenläufige Effekt einer „Geräteschwemme“ auf den europäischen Märkten ist lediglich ein mögliches Szenario. Heise-Redakteur Mantel ist überzeugt, dass die Hersteller jetzt erst einmal ein paar Monate abwarten werden. Für einen hektischen Last-Minute-Kauf von PC oder Handy gibt es also für europäische Kunden gerade keinen Grund.