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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Netzwelt > Terrorwelle in Deutschland: Zwischen Fakten und Vermutungen
Netzwelt

Terrorwelle in Deutschland: Zwischen Fakten und Vermutungen

Benjamin Lehmann
Von Benjamin Lehmann
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6 min. Lesezeit
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Deutschland erlebt eine Serie erschütternder Gewalttaten: In München, Mannheim, Solingen, Magdeburg und Aschaffenburg haben islamistische Terroristen insgesamt 14 Menschen getötet. Unter den Opfern sind auch Kinder. In München starben eine 37-jährige Frau und ihre zweijährige Tochter, in Aschaffenburg ein 41-jähriger Mann und ein zweijähriges Kind. In Mannheim wurde der Polizist Rouven Laur getötet, in Solingen starben drei Menschen, in Magdeburg sechs.

Inhaltsübersicht
Im Strudel der digitalen RadikalisierungMoskaus SchattenkriegerEin Fitness-Influencer als Terrorist?Psychologie: Warum wir nach Erklärungen suchenDie Verlockung einfacher Erklärungen in komplexen ZeitenSoziale Medien als Brandbeschleuniger

Im Strudel der digitalen Radikalisierung

Sicherheitsexperten hatten bereits seit dem 7. Oktober 2023 vor einer erhöhten Anschlagsgefahr gewarnt. Die Ereignisse in Gaza führten zu einer beispiellosen Welle islamistischer Propaganda in den sozialen Medien. Der Terrorismusexperte Peter Neumann verweist darauf (externer Link), dass die Radikalisierung im Internet heute schneller und deutlicher erfolgt als je zuvor.

Die sogenannte algorithmische Verstärkung in sozialen Medien führe dazu, dass Menschen, die sich zunächst nur für die Situation im Nahen Osten interessieren, durch automatisierte Empfehlungen immer tiefer in extremistische Online-Blasen gezogen werden können. Diese Radikalisierung könne sich innerhalb weniger Wochen oder Monate vollziehen – ein Tempo, das es den Sicherheitsbehörden erschwert, solche Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen.

Es gibt also plausible Erklärungen für die Häufung des Terrors in Deutschland. Trotzdem wird im Netz und auch in Fernsehsendungen wild spekuliert: Könnte beispielsweise der Täter von München im Auftrag des russischen Geheimdienstes gehandelt haben, um Deutschland zu destabilisieren? Und ist es nicht so, dass vor allem die AfD von solchen Anschlägen profitiert – so kurz vor der Bundestagswahl?

Moskaus Schattenkrieger

Klar ist, dass Russland in der Vergangenheit durchaus ähnliche Strategien verfolgt hat. Deutsche Sicherheitsbehörden haben Hinweise darauf, dass russische Agenten in Afghanistan für Anschläge der Taliban bezahlt haben sollen.

Doch während solche direkten Verbindungen oft schwer nachweisbar sind, ist ein anderer Einfluss deutlich erkennbar: Russische Akteure fluten gezielt soziale Netzwerke mit extremistischem Propagandamaterial verschiedenster Ausrichtungen – von rechts über links bis hin zu islamistischen Inhalten.

Diese hybride Kriegsführung zielt darauf ab, die Gesellschaft zu spalten und Unsicherheit zu säen, besonders intensiv vor wichtigen Wahlen. Dabei geht es weniger darum, bestimmte politische Kräfte zu stärken, als vielmehr das demokratische System insgesamt zu destabilisieren. Für einen Zusammenhang mit der Bundestagswahl oder eine direkte russische Intervention bei den jüngsten Anschlägen in Deutschland gibt es hingegen keine Belege. Oder anders: Die russische Einflussnahme und hybride Kriegsführung im Internet ist zwar gut dokumentiert – doch bisher deutet nichts darauf hin, dass Russland konkret die Anschläge geplant und unterstützt hat, etwa durch direkte Finanzierung der Attentäter.

Ein Fitness-Influencer als Terrorist?

Die Suche nach größeren Zusammenhängen ist verständlich, auch, weil etwa der Täter von München nicht zu der Vorstellung passt, die manch einer von einem islamischen Terroristen hat. Farhad N. präsentierte sich in sozialen Medien als erfolgreicher Fitness-Influencer mit 68.000 Followern, posierte bei Bodybuilding-Wettbewerben und arbeitete als Sicherheitsmitarbeiter. Für viele erscheint dies unvereinbar mit dem Bild eines islamistischen Terroristen – was die Suche nach vermeintlich größeren Zusammenhängen befeuert.

Psychologie: Warum wir nach Erklärungen suchen

Doch warum suchen Menschen nach solchen Erklärungsmustern? Die Psychologie zeigt: Der Versuch, eine als chaotisch erlebte Welt zu ordnen, entspringt einem tiefen menschlichen Bedürfnis –unabhängig von Bildung oder politischer Orientierung. Terroranschläge erschüttern unser Grundgefühl, sicher zu sein. Viele Menschen finden es weniger beängstigend, an koordinierte Aktionen zu glauben – so bedrohlich diese auch sein mögen – als zu akzeptieren, dass Zufälle und Chaos unsere Welt prägen und sich unserer Kontrolle entziehen.

Und dann erkennt unser Gehirn auch noch ständig Muster – selbst dort, wo keine existieren. In einem Experiment zeigten Forscher Versuchsteilnehmern abstrakte Kunstwerke. Menschen, die zu verschwörungstheoretischem Denken neigen, sahen dabei häufiger „versteckte Muster“ in zufälligen Pinselstrichen (externer Link).

Die Verlockung einfacher Erklärungen in komplexen Zeiten

Besonders deutlich wird diese Neigung in der „Cui-Bono-Logik“ – der Frage also, wem etwas nützt. In Politik und Wirtschaft kann es durchaus sinnvoll sein, kritisch nach Interessen zu fragen. Die Gefahr besteht allerdings darin, dass diese Denkweise ins Extreme kippt und Zusammenhänge dort konstruiert werden, wo keine existieren.

In Krisenzeiten verstärken sich diese psychologischen Mechanismen. Die Angst vor dem Unbekannten macht Menschen besonders empfänglich für vermeintlich schlüssige Erklärungen. „In solchen Situationen“, erklärt der Psychologe Sebastian Bartoschek, „nehmen wir verstärkt Muster wahr, die unsere Vorannahmen bestätigen – ähnlich wie man plötzlich überall grüne Autos wahrnimmt, nachdem man sich selbst eines gekauft hat.“

Soziale Medien als Brandbeschleuniger

Möglicherweise handelte es sich bei manchen der Täter auch um Trittbrettfahrer, die durch die mediale Aufmerksamkeit zu eigenen Taten inspiriert wurden. Doch letztlich lässt sich dies genauso wenig mit Sicherheit sagen wie die These einer gezielten Steuerung. Nach dem Prinzip von Ockhams Rasiermesser – wonach unter mehreren möglichen Erklärungen die einfachste meist die wahrscheinlichste ist – erscheint eine andere Erklärung plausibler: Die schnelle Radikalisierung über soziale Medien, verstärkt durch Algorithmen und gezielte Propaganda.

Vieles deutet darauf hin, dass Radikalisierung keine große Verschwörung braucht. Sie kann auch in den Echokammern sozialer Medien entstehen, wo Propaganda und algorithmische Verstärkung eine toxische Mischung bilden können. Diese Erklärung mag weniger spektakulär erscheinen als die Vorstellung geheimer Drahtzieher – doch sie ist deswegen nicht weniger beunruhigend.

 

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Von Benjamin Lehmann
Benjamin Lehmann schreibt für das Ressort Netzwelt der WirtschaftsRundschau. Mit seinem Fachwissen in digitalen Technologien und Internetkultur informiert er über aktuelle Trends und Innovationen und bietet den Lesern wertvolle Einblicke in die digitale Welt.
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