Wenn das System versagt: Konkrete Beispiele aus Bayern
Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass Google Maps echte Verkehrsstörungen nicht anzeigt. Besonders dramatisch war ein Fall im Oktober 2024 bei Garmisch-Partenkirchen: Während einer vierwöchigen Vollsperrung der B23 leitete Google Maps Autofahrer über schmale Forstwege oberhalb von Farchant – teils mit 40-Tonnern. Die Polizei musste die Bergstrecke künstlich als „gesperrt“ markieren, weil Google die offizielle Sperrmeldung offenbar nicht übernommen hatte. Die Gemeinde reagierte mit Zusatzbeschilderung und Einspurbetrieb im Tunnel, um das Chaos zu mindern.
Ein ähnlicher Fall ereignete sich im August 2024 in Au in der Hallertau: Trotz einer Ortskern-Baustelle und Durchfahrtsverbot für Schwerverkehr lotste Google Maps weiterhin Lkw den Klosterberg hinauf. Viele blieben auf der engen Brücke stecken. Die Marktgemeinde wandte sich direkt an Google – bis zum Winter blieb das Problem ungelöst.
Warum kommt es zu solchen Pannen?
Google Maps kann Staus nur anzeigen, wenn genügend Fahrzeuge ihre Bewegungsdaten teilen. In abgelegenen Gegenden oder auf wenig befahrenen Straßen kann ein Stau unentdeckt bleiben, weil zu wenige Geräte Daten liefern.
Eine explizite Meldung der Sperrung könnte dieses Problem lösen. Aber dauert eine Baustelle oder Unfall-Sperre nur kurz und niemand meldet sie rechtzeitig, weiß Google Maps nichts davon. So kann es passieren, dass die Navigation einen Weg vorschlägt, der tatsächlich gerade gesperrt ist.
Was Reisende tun können