Verhandeln und zeitgleich Warnstreiks: Das steht Donnerstag und Freitag bei den Geld- und Wertdiensten auch in Bayern an. Die Gewerkschaft Verdi ruft in allen Bundesländern die bundesweit rund 10.000 Beschäftigten zu zweitägigen Aktionen auf. Sie rechnet mit Folgen: Der ein oder andere Geldautomat könnte leer sein, gerade kleinere Geschäfte keine Münzen mehr zum Wechseln in der Kasse haben.
Streik dauert bis ins Wochenende hinein
Schwierigkeiten, an Bargeld zu gelangen, könnten für manchen besonders am Wochenende ungünstig sein. Der Streik endet erst in der Nacht zum Samstag.
Zwei Tage sind auch die zentralen Tarifverhandlungen in München angesetzt. Gestritten wird über höhere Einkommen und über Regelungen im sogenannten Manteltarif wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, mehr Urlaubstage oder Zuschläge bei Überstunden. Verdi will zudem die Einkommen in der Branche angesichts steigender Preise erhöhen.
Knapp 1.500 Beschäftigte in Bayern
Die Arbeitgeber, die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste, kommen auf ein gefordertes Plus von insgesamt bis zu 34 Prozent, was viele Unternehmen überfordern würde. Sie verweisen dabei auf ihre schwindende Geschäftsgrundlage: immer mehr Verbraucher würden bargeldlos bezahlen.
Trotzdem müssten die, die einen teils gefährlichen und körperlich anstrengenden Job ausüben, auch gut bezahlt werden, kontert die Gewerkschaft. In Bayern kommt die Gewerkschaft auf eine Zahl von knapp 1.500 Beschäftigten. Sie versorgen Geschäfte, Restaurants, Bankomaten und Geldhäuser mit Euromünzen und Scheinen. Außerdem holen sie die Tageseinnahmen ab, da viele nicht über entsprechend große Tresore verfügen.