Kongress beschäftigt sich mit Aufgaben der kommenden Jahre
Ein großer Programmpunkt der diesjährigen HOGA ist der Kongress „Zukunft Gastronomie“, bei dem sich mehr als 40 Rednerinnen und Redner Zukunftsthemen und Herausforderungen der Branche widmen. Organisator Patrick Timmer sagte im Gespräch mit BR24, Technik werde Gastronomen in Zukunft viel Arbeit abnehmen, etwa beim Erstellen von Speisekarten oder wie jetzt schon durch Online-Reservierungen. Damit bleibe mehr Zeit, sich den Gästen zu widmen.
Auch Künstliche Intelligenz spiele eine wichtige Rolle: „Alles, was Allergien betrifft, Unverträglichkeiten, Ähnliches, da kann eine KI innerhalb von Sekunden neue Rezepturen vorschlagen.“ Diese könnten Köche dann direkt umsetzen. Auch ließen sich mithilfe von KI Einkäufe besser planen, wodurch Restaurants weniger Lebensmittel wegwerfen müssten. In Sachen Energieversorgung sei die KI „ein wahrer Goldesel“, mit dessen Hilfe sich viel Geld sparen ließe, so Timmer.
Golden Leafs: Microgreens mithilfe intelligenter Technologie
Kostengünstig zu produzieren, versucht auch das Nürnberger Start-up Golden Leafs. Das junge Unternehmen züchtet mit Microgreens ein wahres Superfood. Bei Microgreens handelt es sich um junge, essbare Gemüse- und Kräuterpflanzen wie roter Rettich oder Amaranth, die in Restaurants gern als Garnitur auf den Teller kommen.
Gründer Daniel Mannetstätter und sein Team setzen bei der Produktion auf Technologie. „Wir haben eine eigene Cloud, in der wir die letzten sechs, sieben Monate jeden Parameter von jeder Sorte immer penibel ausgetestet und dokumentiert haben. Daraus haben wir Automatisierungen gebaut, die auf unseren Steuerungen, die in den Regalen verbaut sind, ablaufen. Das heißt, wir haben für jede Sorte verschiedene Bewässerungszyklen, verschiedene Nährstoffkonzentrationen, Belichtungszeiten, Belüftungen und so weiter.“
Koch Lucki Maurer: Fortschritt ja, KI nein
Innovationen wie diese sind es, die das Fachpublikum auf die HOGA bringen, darunter auch den erfolgreichen niederbayerischen Koch und Gastronom Lucki Maurer, auch wenn der nicht viel von KI hält. „Ich bin überhaupt kein Freund von der KI, weil ich es nicht kapiere. Ich bin ein analoger Mensch, ich kauf mir Schallplatten, ich mag mit dem allen nicht viel zu tun haben, ich mag noch Bücher und ich kauf mir auch noch Bücher.“
Dennoch sei es wichtig, am Zahn der Zeit zu bleiben, sagt Maurer: „Natürlich sind neue Technologien wichtig, drum bin ich hier auf der Messe, weil ich schau natürlich schon links und rechts. Das, was ich 1996 gelernt habe in der Berufsschule, dieses Wissen wird natürlich noch angewandt, aber man muss immer schauen, was passiert links und rechts vom Weg.“
Auf der HOGA gibt es dafür noch bis Dienstag Gelegenheit. Dann endet die dreitägige Messe.
Zum Nachhören: In Nürnberg ist am Sonntag die HOGA gestartet