Immer mehr Menschen im Rentenalter in Deutschland arbeiten einem Medienbericht zufolge. Wie die „Neue Osnabrücker Zeitung“ unter Berufung auf Daten des Statistischen Bundesamtes berichtet, gingen im vergangenen Jahr 1,049 Millionen Menschen ab 67 einer Beschäftigung nach. Im Jahr 2021 seien es 871.000 Menschen gewesen, vor zehn Jahren 660.000 Menschen. Binnen zehn Jahren hat sich die Zahl der arbeitenden Menschen im Rentenalter von 2013 bis 2023 damit um knapp 59 Prozent erhöht.
Im Vergleich dazu ist die Zahl der Rentner nicht im selben Maße angestiegen. So ist die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher von Rente aus Altersgründen von 16,6 Millionen im Jahr 2011 auf 17,6 Millionen im Jahr 2021 gestiegen. Das ist ein Plus von rund 6 Prozent innerhalb von zehn Jahren.
Gesetzliche Rente reicht in vielen Fällen nicht aus
Abgefragt hat die Zahlen das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). „Die gesetzliche Rente sichert kaum noch das Auskommen im Alter, sondern zwingt immer mehr Rentner zur Maloche bis zum Lebensende“, sagte Wagenknecht der Zeitung. Es sei zwar gut, wenn Unternehmen auch auf die Erfahrung und Kompetenz Älterer zurückgreifen. Mancher Ältere arbeite sicher zudem auch nicht nur aus finanziellen Gründen.
Wagenknecht: Deutsches Rentensystem „respektlos“
„Dass die Zahlen aber kontinuierlich ansteigen, zeigt, dass immer mehr Rentner und zum Teil Hochbetagte schlicht gezwungen sind, ihre zu schmale Rente aufzubessern“, sagte Wagenknecht und forderte eine „große Rentenreform nach dem Vorbild Österreichs“. Dort seien die Renten für langjährig Versicherte 800 Euro im Monat höher. Das aktuelle Rentensystem in Deutschland sei dagegen „respektlos gegenüber der Lebensleistung derjenigen, die jahrzehntelang eingezahlt haben“.
Mit Informationen von AFP