Bei den besonders stark schwankenden Preisen für Nahrungsmittel und Energie zeigt sich in Bayern ein gegenläufiges Bild: Während die Preise für Lebensmittel im Vergleich zum Juni 2023 um 1,4 Prozent gestiegen sind, wurde Energie um 1,9 Prozent günstiger, so die Zahlen des Landesamtes für Statistik.
Energiekosten sinken – Mieten steigen weiter an
Besonders deutlich änderte sich der Preis für Erdgas: Er fiel im Vergleich zum Vorjahresmonat um 9,6 Prozent. Noch stärker ist der Preisrückgang bei Brennholz. Das verbilligte sich um 20,1 Prozent. Wer mit Pellets heizt, könnte über einen Kauf nachdenken. Gegenläufig hat sich allerdings der Preis für Heizöl entwickelt. Er stieg im Vergleich zum Vorjahresmonat um 8,9 Prozent.
Wer eine neue Mietwohnung sucht oder einen Index-Mietvertrag hat, muss mit steigenden Mietpreisen rechnen. Die Mieten ohne Nebenkosten sind im Vergleich zum Juni 2023 im Freistaat um 2,6 Prozent angestiegen.
Kerninflation bei 3,3 Prozent
Rechnet man die saisonal stark schwankenden Preise für Energie und Lebensmittel heraus, so erhält man die sogenannte Kerninflationsrate. Sie lag für Bayern im Juni bei 3,3 Prozent.
Viele Experten halten diese Zahl für aussagekräftiger, um die Preisentwicklung zu beurteilen. Notenbanken beziehen daher die Kerninflation in ihre geldpolitischen Überlegungen ein. Für die Europäische Zentralbank (EZB), die die Geldpolitik des Euro verantwortet, ist jedoch die Inflationsrate einschließlich Nahrungsmittel und Energie im gesamten Euroraum der entscheidende Maßstab. Dafür wird vom Statistikamt der EU der sogenannte „harmonisierte Verbraucherpreisindex“ (HVPI) berechnet. Dieser Wert wird in der Regel jeweils zu Monatsmitte veröffentlicht.