Mehr Aufträge und endlich wieder positive Entwicklungen, das wünscht sich der Verband der bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber (vbmw) zu Weihnachten. Doch die Realität sieht anders aus.
Das Ergebnis einer Winterumfrage bei den Mitgliedern zeigt: Die Lage ist schlecht, eine ernsthafte Verbesserung ist auch für die kommenden Monate nicht in Sicht. Mehr als ein Fünftel der Betriebe rechne für das Jahr 2025 mit Verlusten, so die Studie. Das bedeutet, die Produktion der gesamten Branche dürfte im kommenden Jahr um rund fünf Prozent sinken.
Branche beklagt zu hohe Kosten
Die Gründe dafür sind bekannt: Sowohl im Inland als auch im Export gibt es zu wenig Aufträge, es gibt zu viel Bürokratie, zu hohe Kosten für Arbeit und Energie. Sorgen mache dem Verband außerdem die Wiederwahl Donald Trumps als US-Präsident. Die Vereinigten Staaten sind der größte Exportmarkt der Metall- und Elektroindustrie.
Trübe Gesichter in den Chefetagen, das hat auch Auswirkungen auf die rund 870.000 Beschäftigten in der Branche: Laut Umfrage sind im aktuellen Jahr rund 11.000 Arbeitsplätze verloren gegangen. Für das Jahr 2025 rechnet der Arbeitgeberverband mit weiteren 20.000 Arbeitsplätzen, die die Metall- und Elektroindustrie abbauen muss.
Forderung: Politik muss U-Turn einleiten
Entsprechend drastisch appelliert der Verband auch in Richtung Politik: Die Neuwahlen seinen eine Chance für ein „nachhaltiges Umsteuern, einen U-Turn“, so Bertram Brossard, Hauptgeschäftsführer des vbme. Bayern und Deutschland als Wirtschaftsstandort könnten nur bestehen, wenn sich die Standortbedingungen verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit steige. Der Verband fordert daher auch, den „fortlaufenden Anstieg der Sozialabgaben“ zu bremsen.