Der langjährige Eigentümer des Molkerei-Unternehmens Meggle, Toni Meggle, ist tot. Wie das Unternehmen mitteilte, starb Meggle am Donnerstag im Alter von 94 Jahren. Mit ihm verliere das Unternehmen „nicht nur eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit, sondern auch einen besonderen Menschen, der mit Leidenschaft und Weitblick über Jahrzehnte die Firmengruppe geprägt hat“, heißt es in einer Mitteilung.
Aus der Käserei wurde ein internationales Unternehmen
Sein Großvater hatte das Unternehmen 1886 als Käserei gegründet. Toni Meggle transformierte die regionale Molkerei in Wasserburg am Inn zu einer international aktiven Gruppe. 1956 stieg er nach seiner Ausbildung zum Molkereimeister und Industriekaufmann in das Familienunternehmen ein.
Von 1960 an leitete Toni Meggle die Firma als Geschäftsführer und – zunächst noch neben seinem Vater – dann führte er das Familienunternehmen in dritter Generation über viele Jahrzehnte eigenverantwortlich. Inzwischen hat Meggle fast zwanzig Standorte in aller Welt.
Mit Kräuterbutter zum Milliarden-Umsatz
Die erste Auslandsniederlassung gründete Meggle bereits 1977 in Japan, zum wohl bekanntesten Produkt des Unternehmens avancierte derweil die Kräuter-Butter, für die noch Toni Meggles Vater die Idee geliefert hatte. Außerdem gehören gefüllte Backwaren, Käse, Milchfrischprodukte und Milchpulver zum Produktportfolio.
Weltweit beschäftigt die Meggle Group derzeit rund 2.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. An den drei deutschen Standorten arbeiten circa 1.700 Menschen, die Mehrheit davon am Hauptsitz in Wasserburg am Inn. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete die Meggle Group einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro.
Stiftung soll Unabhängigkeit der Firma sichern
Kurz nach der Jahrtausendwende zog sich Toni Meggle aus dem operativen Geschäft zurück, blieb aber Chef des Aufsichtsrats. 2019 brachte Meggle seine Anteile an der Unternehmensgruppe in eine nach ihm benannte Stiftung ein – um die Unabhängigkeit der Firma zu erhalten und Arbeitsplätze zu sichern, wie das Unternehmen mitteilte. „In der Satzung der Stiftung habe ich ausdrücklich und unumkehrbar angeordnet, dass das Unternehmen nicht verkauft werden darf“, betonte Meggle damals.
Meggles Frau Marina werde nun als stellvertretende Vorsitzende des Stiftungs-Vorstands sein Vermächtnis „im Sinne seiner unternehmerischen Verantwortung weiterführen“, teilte die Unternehmensgruppe mit.
Toni Meggle wurde für sein unternehmerisches und soziales Engagement mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Bundesverdienstkreuz und dem Bayerischen Verdienstorden. Zudem ist er Ehrenbürger der Stadt Wasserburg, wo die Unternehmensgruppe weiter ihren Sitz hat.
Mit Informationen von DPA

