Insgesamt verschlechtert sich die Verbraucherstimmung zum dritten Mal in Folge – doch das mit einer Sommerflaute zu begründen, ist wohl zu kurz gegriffen. Denn zuletzt hatten sich zumindest die Einkommenserwartungen der Deutschen über mehrere Monate hinweg kontinuierlich verbessert, weil Tariflöhne und Renten gestiegen sind. Aber nun haben die Einkommenserwartungen einen deutlichen Dämpfer hinnehmen müssen – denn die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz hat bei vielen Menschen zugenommen.
Rückgänge auch bei der Konjunkturerwartung
Diese Sorge um den Arbeitsplatz, die viele Beschäftigte umtreibt, ist nicht unbegründet. Bereits im Juli war die Arbeitslosigkeit auf 2,979 Millionen Arbeitslose gestiegen. Für den August wird mit einer Arbeitslosenzahl über der Drei-Millionen-Marke gerechnet. Dementsprechend ist auch der Optimismus im Hinblick auf die Konjunkturentwicklung weiter geschwunden.
Zumal die ungelösten Probleme bei der geopolitischen Gesamtsituation nach wie vor vorhanden sind: Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine wird weiter fortgesetzt. Auch beim Krieg im Gaza-Streifen zeichnet sich bisher keine friedliche Lösung ab.
Kritischer Blick auf die Politik
Auch der in Teilen holprige Start der neuen Bundesregierung trage zur Verunsicherung bei, sagt Konsumexperte Rolf Bürkl. Und dass der Zollstreit zwischen der EU und der Trump-Regierung in den USA hinreichend gelöst ist, sei auch nicht sicher, fügt Bürkl hinzu. Es käme eher die Befürchtung auf, dass unter anderem auch die Energiepreise wieder steigen könnten.
Entsprechend sind die Inflationserwartungen der deutschen Konsumenten im August den zweiten Monat in Folge angestiegen. Und wer mit so großer Sorge auf die persönliche und die allgemeine Lage blickt, hält sich auch bei größeren Anschaffungen zurück.