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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > Auch wissentlich verabreichte Placebos zeigen Wirkung
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Auch wissentlich verabreichte Placebos zeigen Wirkung

Michael Farber
Von Michael Farber
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5 min. Lesezeit
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Die 20-jährige Studentin Ana P. leidet wie 67 Prozent der Frauen zwischen 14 und 50 Jahren in Deutschland unter Menstruationsbeschwerden (externer Link). Manchmal sind Anas Schmerzen so heftig, dass sie es trotz Schmerzmittel kaum zur Universität schafft. Deshalb macht die Nürnbergerin bei einem besonderen Versuch an der Hochschule Coburg mit: Sie soll Placebos gegen ihre Schmerzen einnehmen. Das Besondere daran: Ana weiß ganz genau, dass sie Placebos bekommen wird.

Inhaltsübersicht
Wie das Gehirn sich selbst überlistetPatientin: „Nicht mal Ibuprofen macht meine Schmerzen ganz weg“Zwei Kapseln täglich – obwohl sie keinen Wirkstoff enthaltenSignal ans Gehirn, körpereigene Heilkräfte zu aktivieren

Wie das Gehirn sich selbst überlistet

Der Mediziner und Neurowissenschaftler Christian Büchel vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf untersucht die Wirkungsweise von Scheinmedikamenten (externer Link) seit Jahren. „Allein die Erwartung, dass ein Medikament hilft, bewirkt, dass im Gehirn schmerzhemmende Endorphine ausgestoßen werden“, sagt er.

Bei den meisten Placebo-Studien wissen die Patienten allerdings nicht, dass sie Scheinmedikamente erhalten. Karin Meißner, Professorin für Integrative Medizin an der Hochschule Coburg, geht einen neuen Weg: Sie erforscht offen verabreichte Placebo-Gaben. Hier wissen die Testpersonen, dass sie Scheinmedikamente bekommen.

Meißner und ihr Team untersuchten in einer noch nicht veröffentlichten Pilotstudie (externer Link, Abstract Nr. 527, S. 29) 29 Frauen mit starken Menstruationsbeschwerden. Darunter waren 20 Frauen, die deswegen regelmäßig Schmerzmittel nahmen. „Wir wollten prüfen, ob offene Placebos genauso gut gegen Menstruationsschmerzen helfen wie normale Schmerzmedikamente“, so die Forscherin. Dabei bekamen zehn Frauen wissentlich Placebos, neun erhielten zweimal pro Woche ein Pilates-Training und die restlichen zehn Frauen bekamen keine Behandlung.

Patientin: „Nicht mal Ibuprofen macht meine Schmerzen ganz weg“

Schmerzpatientin Ana P. wird ähnlich behandelt wie die Testpersonen in der offenen Placebo-Gruppe. Bei ihrem Besuch in Coburg schildert ihr Karin Meißner den Ablauf: Ana muss eine Reihe von Fragebögen zu ihrer allgemeinen Gesundheit ausfüllen und während der nächsten zwei Regelblutungen ein Schmerztagebuch führen.

Ana hat zwar die Hoffnung, dass der Versuch klappt, ist aber auch skeptisch: „Nicht mal Ibuprofen macht meine Schmerzen ganz weg, wie kann dann ein Placebo helfen?“ Auch Meißner kann nicht vorhersagen, ob der Versuch bei Ana funktioniert: „Früher dachte man, Menschen, die auf Placebos reagieren, sind hysterisch, weiblich, religiös. Aber diese Hypothesen haben sich nicht bestätigt. Man konnte kein Persönlichkeitsmerkmal identifizieren, das eindeutig mit Placeboeffekten korreliert.“

Zwei Kapseln täglich – obwohl sie keinen Wirkstoff enthalten

Der Versuch startet mit Anas nächster Menstruation. Zunächst nimmt sie keine Placebos ein, sondern protokolliert nur ihre Schmerzen. Obwohl diese Periode leichter verläuft als üblich, nimmt sie an jedem Tag Schmerzmittel. Nach dieser Regelblutung beginnt sie mit den Placebos: morgens und abends eine weiße Kapsel ohne medizinischen Wirkstoff. In den kommenden drei Wochen hat Ana viel Stress und ihre Periode verzögert sich.

Als ihre Regelblutung dann einsetzt, sind die Schmerzen am ersten Tag schlimm. Doch bereits am zweiten Tag werden sie deutlich besser, sie braucht weniger Schmerzmittel als während der ersten Periode. Das setzt sich am dritten und vierten Tag fort, die Schmerzen werden leichter und am fünften Tag ist sie komplett schmerzfrei. Eine deutliche Verbesserung zur vorherigen Regelblutung.

Karin Meißner führt das auf die Placebos zurück. Anas Gehirn habe über Jahre gelernt, dass Medikamente Schmerzen lindern. Vermutlich setzt es auch beim Schlucken der Scheinmedikamente Endorphine frei, die die Schmerzen lindern. Solche Effekte werden in der Placebo-Forschung (externer Link) weiter untersucht.

Signal ans Gehirn, körpereigene Heilkräfte zu aktivieren

Anas Erfahrung stimmt mit Meißners Pilotstudie überein. Die offene Placebo-Gruppe brauchte weniger Schmerzmittel: „Innerhalb der offenen Placebo-Gruppe nahmen die Schmerzen mit einer deutlichen Effektgröße ab. Gleichzeitig haben wir verschiedene andere Parameter gemessen – Depressivität, Ängstlichkeit und Stress. Auch hier sahen wir deutliche Besserung.“

Die Pilotstudie zeigt: Placebos wirken offenbar selbst dann, wenn Testpersonen wissen, dass sie nur ein Scheinmedikament einnehmen. Das belegt auch eine weitere Studie (externer Link) aus dem Jahr 2024.

Für Ana eine wichtige Erfahrung: „Ich nehme mit, dass man sich schon irgendwie selbst helfen kann.“ Ana will daran nun weiter arbeiten und sich ein eigenes Ritual überlegen – als Signal für ihr Gehirn, die körpereigenen Heilungskräfte gegen Regelschmerzen zu aktivieren.

 

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Von Michael Farber
Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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