Was bedeutet das für Touristen?
Dass auf Sizilien Trockenheit herrscht, ist für die Anwohner eigentlich nichts Besonderes. Dank vieler Zisternen auf den Dächern und einer Flotte von Tanklastern können die Sizilianer auch in trockenen Monaten regelmäßig duschen und die Gärten bewässern. Wenn das Wasser dann doch zu knapp wird, wird für die Landwirtschaft und Anwohner das Wasser rationiert. Lange hat sich die Insel bemüht, Touristen nichts von den Dürren spüren zu lassen. Doch langsam geht auch den ersten Hotels das Wasser aus.
Falls das gebuchte Hotel wegen Wasserrationierungen den Pool leer lassen muss, kann Urlaubern eine Entschädigung zustehen. Das Gleiche gilt für begrenzte Dusch-Zeiten.
Welche gesundheitlichen Folgen drohen?
„Jeder, der nach Sizilien, oder in den Süden grundsätzlich möchte, sollte sich auch mit den Wetter- beziehungsweise Klimaverhältnissen auseinandersetzen, um zu schauen, ob man körperlich, gesundheitlich und gewohnheitsmäßig solche Temperaturen aushält“, empfiehlt Markus Pillmayer.
Menschen ab 50 seien anfälliger für die hohen Temperaturen und generell sind deutsche Urlauber die Hitze nicht gewöhnt. Da kann es schnell zu Kreislaufproblemen, Sonnenstich oder Dehydrierung kommen. Deswegen sollten sich Urlauber an den Tagesrhythmus der Einheimischen anpassen und die Mittagshitze vermeiden.
Wieso herrscht Dürre?
Die zweite Hälfte des Jahres 2023 war die trockenste in Sizilien seit Messbeginn im Jahr 1921. Etwa 80 Prozent des regulären Niederschlags fehlten, weshalb der größte Stausee Lago Pozillo kaum noch Wasser führt. Die Anwohner hofften, dass es im Winter wieder stärkere Regenfälle geben würde, doch auch die blieben weitgehend aus.
Laut der regionalen Zivilschutzbehörde ist 2024 das regenärmste Jahr und damit auch die schwerste Dürre seit mehr als zwei Jahrzehnten. Langfristig befürchtet das Greenway und Ecogest Climate Change Study Center, dass rund 70 Prozent der Insel bis 2050 zur Wüste werden.