In den DWD-Daten wird aber auch deutlich: Einzelne Monate in den vergangenen Jahren übertrafen die Referenzwerte noch weiter. Seit 1940 lagen aber nur wenige Jahre unter dem Mittel der frühindustriellen Zeit ab 1881.
Klimaziel schon gerissen?
Laut Copernicus lag die globale Durchschnittstemperatur in den vergangenen zwölf Monaten 1,64 Grad über dem Mittelwert der Jahre 1850 bis 1900, also dem sogenannten vorindustriellen oder auch frühindustriellen Zeitalter. Das heißt aber noch nicht, dass das im Pariser Klimaabkommen anvisierte Ziel von möglichst weniger als 1,5 Grad Erwärmung verfehlt ist.
Laut Florian Imbery vom Deutschen Wetterdienst bezieht sich die 1,5-Grad-Marke auf einen längerfristigen gemittelten Zeitraum: „Erst in dem Moment, wo es zehn oder 20 Jahre lang im Mittel über 1,5 Grad mehr sind, haben wir genau dieses Ziel gerissen“, erklärt Imbery.
Geht das jetzt so weiter?
Copernicus-Direktor Carlo Buontempo sagt: „Selbst wenn diese besondere Serie von Extremen irgendwann endet, werden wir zwangsläufig neue Rekorde erleben, wenn sich das Klima weiter erwärmt.“ Dennoch wird die Wärmeperiode wohl zunächst wieder enden: Der Klima-Experte vom Deutschen Wetterdienst erklärt: „Man kann sich den Klimawandel wie eine Kurve vorstellen, die kontinuierlich nach oben geht.“
Dennoch gebe es dann immer wieder mal „Zacken“ nach oben oder nach unten. „Wir waren jetzt in einem relativ langen Zacken oberhalb dieser Kurve. Das wird jetzt wahrscheinlich wieder in den nächsten Wochen wieder etwas abnehmen. Aber der Trend an sich, der bleibt bestehen“, sagt Florian Imbery. Wie es aber genau weiter gehe, sei schwierig vorherzusagen.