Krieg und Krisen auch bei TikTok
Social Media spült auch Krieg und Krisen in die Timeline. Das beschäftige die Jugend sehr wohl, so Sozialforscher Kilian Hampel: „Ganz oben auf der Sorgenliste steht der Krieg in Europa und in Nahost – und damit verbunden eine drohende Kriegsangst im eigenen Land in den nächsten Jahren.“ In seiner Studie „Jugend in Deutschland 2025“ (externer Link) sieht Hampel als Co-Autor die unter 25-Jährigen auch durch die anhaltenden Preissteigerungen beunruhigt. Immer mehr junge Menschen seien verschuldet. Aber die gute Nachricht: Die Jugend selbst sieht sich nicht grundsätzlich als Opfer, sagt Hampel.
Die Jugend hat bessere Verhandlungschancen
Auch die Kluft, die durch die Bildung der Eltern entsteht, nehme zu, so Albrecht von Lucke. Es sei ein riesiger Unterschied, ob man in einem Akademikerhaushalt mit Platz und Bildungschance aufwachse oder als Flüchtlingskind in einer Großfamilie auf engstem Raum. Gleichzeitig hätten die Jungen auch eine Chance, weil die Boomer-Generation viele Arbeitsplätze frei macht: Deshalb hat beispielsweise die junge Generation ausgesprochen gute Verhandlungspositionen, wenn sie in der Wirtschaft ihre Konditionen verhandelt. Das ist ein Unterschied gegenüber anderen Generationen.
Alte wählen Alte
Laut dem Deutschen Jugendinstitut sind fast 60 Prozent der Wahlberechtigten älter als 50 Jahre. Gleichzeitig liegt das Durchschnittalter der Bundestagsabgeordneten aktuell bei 47,1 Jahren. Die älteste Fraktion stellt mit rund 50,7 Jahren die AfD. 25 Abgeordnete sind zwischen 1996 und 2001 geboren. Das zeigt die Abgeordneten-Statistik des Bundestags (externer Link).
Die Generation Ü50 trifft politische Entscheidungen für ein Deutschland, das zunehmend aus Rentnerinnen und Rentnern besteht: 23 Prozent der Wählerinnen und Wähler sind über 70 Jahre alt. Auch in kommunalen Parlamenten sind eher ältere und gebildete Menschen zu finden. Denn etwa Stadtrat oder Stadträtin sein kostet (Familien-) Zeit und damit Geld.
Junge Menschen in die Politische Beteiligung
Pia Jaeger vom Deutschen Jugendinstitut unterstreicht deswegen, wie wichtig es sei, junge Menschen bei Gesetzgebungsverfahren zu beteiligen – beispielsweise durch das Instrument von Jugendparlament oder Zukunftsrat. Und die Generation Z dürfe nicht müde werden, bei Eltern und Großeltern zu anzumahnen: Lebt „enkeltauglich!“ Albrecht von Lucke sagt: „Die Jungen können und müssen sich solidarisieren mit denen unter den Älteren, die eigentlich das Beste für ihre Kinder und Enkelkinder wünschen.“