In Leesten im Landkreis Bamberg haben die Bayerischen Staatsforsten ihr Naturschutzkonzept für den heimischen Wald vorgestellt. Seit vielen Jahren betreiben sie bereits den Umbau des Waldes: weg von Monokulturen hin zu einem Mischwald. Auch neue Arten wie Esskastanie oder Mehlbeere sollen Einzug in heimische Wälder finden. Bis es so weit ist, werden jedoch Jahrzehnte vergehen.
Seit 2009: Naturschutzkonzept für den Wald
Insgesamt bewirtschaftet der Forstbetrieb Forchheim eine Gesamtfläche von 17.000 Hektar zwischen Forchheim, Bamberg und Erlangen. Davon sind 2.200 Hektar Vogelschutzgebiet. Der Laubholzanteil liegt bereits jetzt bei 46 Prozent. Reine Nadelholzbestände werden abgebaut und durch Mischbestände ersetzt, denn diese gelten als klimastabiler. Doch das dauert. In den vergangenen zehn Jahren konnte der Anteil von Laubbäumen im Wald um fünf Prozent gesteigert werden.
Seit 15 Jahren existiert ein Nachhaltigkeitskonzept für die Staatswälder des Freistaates Bayern. Beim Forstbetrieb Forchheim ist der Umbau des Waldes bereits weit fortgeschritten: Mehr als ein Drittel des Staatsforsts sind dort klimaschutzgerecht umgebaut. In Zahlen ausgedrückt sind 6.500 von 17.000 Hektar Wald auf Biodiversität umgestellt, sagt Stephan Keilholz von den Bayerischen Staatsforsten.
Vom reinen Nadelwald zum Mischwald
Im vergangenen Jahr wurde das Konzept noch einmal um ein Zehn-Punkte-Programm ergänzt. „Oberstes Ziel der Bayerischen Staatsforsten ist es, den Staatswald in seiner Substanz zu erhalten. Langfristig kann dies nur durch einen klimagerechten Waldumbau hin zu einem klimatoleranten Mischwald der Zukunft erreicht werden“, heißt es im Naturschutzkonzept des Forstbetriebs Forchheim.
Die dominierende Baumart in Forchheim ist nach wie vor die Kiefer. Sie ist zu über 50 Prozent in den Wäldern des Gebietes zu finden. In anderen Regionen Bayerns überwiegt die Fichte, gefolgt von der Kiefer und der Buche. Nach dem Waldzustandsbericht 2023 weisen 80 Prozent des gesamten deutschen Waldes Schadsymptome auf. Das liegt an Luftschadstoffen, aber auch an der Witterung und am Boden. Entscheidend ist seine Zusammensetzung und ob er genügend Wasser speichern kann.
Problem der Kiefer sei jedoch nicht die Trockenheit, sondern die Wärme, erklärt Stephan Keilholz von den Bayerischen Staatforsten. Die Durchschnittstemperatur in Bayern betrug im vergangenen Jahr 10,9 Grad und das sei dem Nadelbaum zu warm. Zunehmend zeige er deshalb Schäden oder sterbe ganz ab.