Alkohol und Gesundheit: Deshalb ist Alkohol toxisch
Alkohol ist ein Zellgift, das über die Leber abgebaut wird, dieses lebenswichtige Organ sowie das Nervensystem schädigt und mit etwa 200 negativen, gesundheitlichen Folgen in Zusammenhang steht. Laut WHO (externer Link) verursache das enthaltene Ethanol beim Abbau im Körper Krebs, weshalb „jedes alkoholische Getränk unabhängig von Preis und Qualität mit einem Krebsrisiko verbunden“ sei.
„Die Einschätzung ist ganz klar: Es gibt keinen guten Alkohol. Selbst wenn – und da ist die Studienlage dünn – Alkohol in seltenen Fällen das Risiko für manche Krankheiten reduziert, richtet er an anderer Stelle dafür umso mehr Schaden an. Dann ist man vielleicht minimal besser gegen eine Herzerkrankung geschützt, aber dafür ist das Krebsrisiko um einiges höher“, sagt Margrit Richter von der DGE.
Warum die Empfehlung zu Alkohol erneuert wurde
Florian Eyer, Toxikologe am Universitätsklinikum der TU München, erklärt, warum auch potenziell gesundheitsfördernde Eigenschaften von Alkohol revidiert wurden: „Beim Rotwein, den Bestandteilen in den Schalen der Rotweintrauben, hatte man Assoziationen gefunden, dass bestimmte Erkrankungen wie Demenz, Arterienverkalkungen oder auch Herzinfarktraten möglicherweise niedriger sein könnten. In epidemiologischen Studien hat man genauer nachgesehen und herausgefunden, dass es diese Kausalität, dass eine moderate Konsummenge von Alkohol beispielsweise zu einem verminderten Demenzrisiko führt, nicht gibt. Beim Alkohol ist es ähnlich wie bei krebserregenden Substanzen, bei denen man nicht eine bestimmte Schwelle angeben kann, oberhalb derer es gefährlich wird.“
Alkohol: So viel trinken Deutsche im EU-Vergleich
Im europaweiten Vergleich ist der Alkoholkonsum in Deutschland überdurchschnittlich hoch. Dem Alkoholatlas Deutschland 2022 (externer Link) zufolge konsumierten 16 Prozent der Männer und 11 Prozent der Frauen wöchentlich riskante Mengen Alkohol. Nach Nikotin und Medikamenten ist Alkohol das Suchtmittel mit den meisten Abhängigen in Deutschland.
Alkohol in Bayern: Zu viel Alkohol im Alter
Im Vergleich der Bundesländer führt Bayern beim Alkoholkonsum von Frauen und liegt bei Männern im oberen Bereich. Unter Jugendlichen ging der Alkoholkonsum zurück, allerdings sei Rauschtrinken verbreitet. Bei ab 65-Jährigen in Bayern liegt bei ca. 17 Prozent der Männer und bei ca. 12 Prozent der Frauen ein Risiko vor, alkoholabhängig zu werden. Dass Ältere in Bayern zu viel Alkohol trinken, zeigte auch eine Umfrage, die das Gesundheitsministerium durchführen ließ.
Alkohol und Sport: Alkohol bremst Fitness
Alkohol wirkt sich auch negativ auf die Fitness aus: „Sport und Alkohol vertragen sich nicht. Die kardiovaskuläre Fitness leidet unter Alkoholeinfluss – nebst der Tatsache, dass regelmäßiges und übermäßiges Konsumieren am nächsten Tag mit Einschränkungen wie einem Kater einhergehen“, sagt Florian Eyer.