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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > Photovoltaik auf dem Acker: Doch keine „Goldrandlösung“?
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Photovoltaik auf dem Acker: Doch keine „Goldrandlösung“?

Michael Farber
Von Michael Farber
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8 min. Lesezeit
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Solaranlagen auf landwirtschaftlichen Flächen wecken große Erwartungen: Sie versprechen eine Doppelnutzung. Anders als dies bei reinen Freiflächenanlagen der Fall ist – hier werden Solarmodule etwa auf ehemaligen Äckern aufgestellt. Diese sind dann aber nicht mehr nutzbar, um dort beispielsweise Getreide anzubauen. 2022 wurden in Bayern laut offiziellen Zahlen der Staatsregierung auf diese Weise 1.000 Hektar bebaut.

Inhaltsübersicht
Große Versprechen: 140 Prozent Ertrag und steuerliche VorteileProjekt in Bayern realisiertLandwirt machte erste ErfahrungenPraxistest: Nicht alles lässt sich anbauenLieße sich die Anlage verbessern?Was bringt die Zukunft?Bauern fürchten Veränderungen

Im Gegensatz dazu werden die Solarmodule bei Agri-Photovoltaik-Anlagen so positioniert, dass dazwischen oder darunter gesät und geerntet werden kann.

Große Versprechen: 140 Prozent Ertrag und steuerliche Vorteile

Brancheninsider gehen deshalb davon aus, dass die Agri-Photovoltaik den Flächenertrag steigert – auf durchschnittlich 140 Prozent. Rechnerisch ergibt sich die Zahl aus 70 Prozent landwirtschaftlichem Ertrag im Vergleich zu einer ausschließlich landwirtschaftlich genutzten Fläche und 70 Prozent Stromertrag im Vergleich zu einer reinen Freiflächen-PV-Anlage. Inzwischen werden kleine Agri-PV-Anlagen auch einfacher genehmigt.

Für Strom, der in besonders aufwendigen Anlagen erzeugt wird, bekommt der Landwirt mehr Geld. Dazu kommt: Erbt die nächste Generation das Grundstück, spart sie Erbschaftssteuer. Denn die Grundstücke gelten weiter als landwirtschaftliche Flächen.

Diese Faktoren heizen die Nachfrage an. Davon kann auch Laura Rebitzer berichten. Sie arbeitet für das Unternehmen „DoppelErnte“ in Mering. Doppelernte bezeichnet sich selbst als bundesweit führenden Projektierer im Bereich Agri-PV und den Planer von Deutschlands erster kommerzieller Agri-PV-Anlage.

Projekt in Bayern realisiert

Die Anlage befindet sich in Althegnenberg im Landkreis Fürstenfeldbruck, direkt an der Bahnlinie Augsburg-München. Auf einem fünf Hektar großen Weizenfeld stehen in Ost-West-Richtung die Solarmodule. Sie drehen sich mit dem Lauf der Sonne und liefern so eine höhere Stromausbeute. Die getrackte Anlage – so der Fachbegriff – bringt nach Auskunft von Rebitzer 30 bis 35 Prozent mehr Ertrag als fest installierte Module. Zwischen jeder Reihe sind 14 Meter Platz. Davon können nur zwei Meter nicht landwirtschaftlich genutzt werden. 90 Prozent der Gesamtfläche könnten also landwirtschaftlich genutzt werden, erläutert Rebitzer.

Landwirt machte erste Erfahrungen

Martin Gastl, Landwirt aus Steinach im Landkreis Aichach-Friedberg, bewirtschaftet die Agri-PV-Fläche in Althegnenberg. Fährt er mit dem Mähdrescher auf die Fläche, stelle er alle Module so, dass genügend Platz ist.

In den Vorjahren hat Gastl schon Dinkel und Hafer zwischen den Modulreihen angebaut und erste Erfahrungen gesammelt. Die Körner, die im Schatten der Module wuchsen, seien bei der Ernte noch nicht richtig reif gewesen. Gastl musste das Getreide in die Trocknungsanlage geben. Auch in diesem Jahr sei der Weizen unterschiedlich gewachsen, berichtet der Landwirt. Ähren, die südlich der Module stünden, seien voll entwickelt. Im Schatten der Solarpaneele sei das anders. Ähnlich wie im Schatten eines Waldes trockneten weder die Kulturen noch der Boden ab, so der Landwirt.

Praxistest: Nicht alles lässt sich anbauen

Ganz so einfach scheint es also nicht zu sein mit dem Ackerbau neben den Modulen. Dazu kommt: Mais eignet sich nicht für Agri-PV, das hat sich auch bei anderen Agri-PV-Versuchen schon gezeigt.

Vergangenes Jahr hat Gastl es mit dem Anbau von Kleegras versucht. Da war der Ertrag bei einem Schnitt besser als auf einer Fläche ohne PV – im Hochsommer, bei großer Hitze. Die ersten beiden Schnitte seien schwächer gewesen, berichtet Gastl.

Die Kleegras-Ernte hat Hubert Miller mit seinem Häcksler bewerkstelligt. Er stellt erhebliche Unterschiede fest: Auf freier Fläche könne er rund fünf Hektar in einer Stunde häckseln. Auf Gastls Agri-PV-Anlage seien kaum zwei Hektar pro Stunde möglich. Miller warnt: So sei das nicht wirtschaftlich. Landwirtschaft zu betreiben, bei der man „draufzahle“ funktioniere nicht.

Ließe sich die Anlage verbessern?

Nach Auskunft von Gastl gibt es in seinem Fall kaum Möglichkeiten, die Anlage zu verbessern. Die Erträge wären zwar womöglich höher, wenn die Solarmodule in Nord-Süd-Richtung statt in Ost-West-Richtung platziert wären. Sie würden dann weniger Schatten werfen. Die Reihen allerdings wären sehr kurz. Das Feld erstreckt sich in Ost-West-Richtung. Für den Landwirt wäre das unpraktisch. Er müsste mehr Modulreihen umkurven, um das Feld zu bewirtschaften. Würde man die Solarzellen höher montieren, brächte das statische Probleme mit sich.

Jonas Böhm, der beim Thünen-Institut in Braunschweig die betriebswirtschaftlichen Seiten der PV-Landwirtschaft erforscht, verweist darauf, dass es bisher kaum Erfahrungswerte gebe. Bei Weizen zeichne sich bislang ein „leichter Minderertrag“ ab.

Vorteile sieht Böhm aber für „Sonderkulturen“, also zum Beispiel den Apfel-, Blaubeer- oder Weinanbau. Dort schützen die Module die Früchte gleichzeitig vor Hagel. Allerdings, so gibt Böhm zu bedenken, erweise sich Agri-PV auch hier nicht als Goldrandlösung: Gerade beim Apfelanbau habe der Schatten der Anlagen Auswirkungen auf die Farbe der Früchte. Es ließe sich nicht jede Sorte anbauen.

Was bringt die Zukunft?

Agri-PV ist eine neue Technologie. Vielleicht kann sie ihre Stärken erst ausspielen, wenn die Sonneneinstrahlung weiter zunimmt und die Dürren häufiger werden. Doch noch kann niemand sagen, ob Agri-PV wirklich dazu führt, dass man Flächen spart und die Landwirtbewirtschaftung damit krisensicherer wird.

Durch großflächige Förderung ließen sich viele Erfahrungswerte sammeln, sagt Böhm. Für den Wissenschaftler ein Vorteil. Doch er gibt zu bedenken: „Der Nachteil ist natürlich, dass wir eventuell eine Technologie fördern, die wir 20 Jahre auf den Feldern sehen, die aber natürlich mit hohen Kosten verbunden ist.“ Denn eine Kilowattstunde, die auf Agri-PV-Anlagen erzeugt wird, kostet mehr als eine Kilowattstunde von der Freiflächen-PV-Anlage. Die Stromerzeugung ist also teurer.

Dazu kommt: Agri-PV braucht für die gleiche Menge an Strom auch mehr Fläche als eine Freiflächen-PV. Denn es ist festgelegt, dass mindestens 85 Prozent der Agri-PV-Fläche für die Landwirtschaft zur Verfügung stehen müssen. Je nach Art der Anlage braucht man bei Agri-PV deshalb die dreifache Fläche, weil die Module viel weiter auseinander stehen. Demgegenüber ist der Verlust an landwirtschaftlicher Fläche geringer.

Bauern fürchten Veränderungen

Manche Landwirte fürchten indes, dass die Agri-PV-Flächen langfristig gar nicht doppelt genutzt werden. Die Energiegewinnung sei bequem, die Bewirtschaftung unter den Modulen hingegen mitunter kompliziert.

Für den Landwirt selbst sei der Stromertrag entscheidend für die Wirtschaftlichkeit der Fläche, sagt Alois Hadeier von „CARMEN e.V.“ in Straubing. CARMEN steht für „Centrales Agrar-Rohstoff Marketing- und Energie-Netzwerk“. Der Weizen oder das Gras, das dazwischen wächst, sind im Vergleich dazu Peanuts.

Mehr zu diesem Thema hören Sie heute (19.6.) um 12:17 Uhr in der Sendung Funkstreifzug im Radioprogramm von BR24. Den Funkstreifzug finden Sie schon jetzt als Podcast. Zum Beispiel in der ARD Audiothek.

 

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Von Michael Farber
Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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