Großer Kopf, langer Hals, kurzer Schwanz – Forschende haben in Solnhofen im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen eine neue Flugsaurierart entdeckt. Die Überreste des Tieres sind demnach nicht nur ungewöhnlich gut erhalten, sondern liefern auch wichtige Erkenntnisse zur Evolution der Flugsaurier.
Neue Studie zum Bayerischen Flugsaurier
Die neue Art erhielt den Fachnamen Skiphosoura bavarica. Das bedeutet soviel wie „Schwertschwanz aus Bayern“ – wegen des kurzen, spitzen Schwanzes, erläutert das Team um den Paläontologen David Hone von der Londoner Queen Mary University im Fachjournal „Current Biology“.
Flugsaurier (Pterosauria) lebten nach Angaben des Naturkundemuseums in Berlin von vor 200 Millionen bis vor 65 Millionen Jahren. In der Jura-Zeit waren die fliegenden Reptilien eher klein, in der Kreidezeit erreichten sie enorme Größen mit teils zehn Metern Flügelspannweite.
Die neue Spezies wurde der Studie zufolge 2015 in einem Kalksteinbruch nahe Solnhofen entdeckt – in der Region hatte es zuvor bereits andere wichtige Pterosaurier-Funde gegeben.
Neuer Flugsaurier: Ungewöhnlich groß
Das Besondere: Skiphosoura bavarica ist ungewöhnlich groß für die Jura-Zeit und dreidimensional erhalten geblieben. Erstautor David Hone spricht von einem „unglaublichen Fund“, den er ab 2022 untersucht und beschrieben habe. „Es hilft uns wirklich, herauszufinden, wie diese erstaunlichen fliegenden Tiere gelebt und sich entwickelt haben.“ Lange Zeit habe es da eine große Lücke gegeben.