Wer in diesem Jahr in Bayern am Gymnasium Abitur macht, gehört zu einer besonderen Gruppe: Nur 5.900 Schülerinnen und Schüler treten nach Angaben des Staatsministeriums für Unterricht und Kultus an. Sonst sind es üblicherweise mehr als 30.000. Das hat auch für Universitäten und die Wirtschaft Folgen. Hintergrund ist die Umstellung der Schulzeit am Gymnasium von acht zurück auf neun Jahre.
Verschiedene Schülergruppen machen Abitur
Das heißt: Wer in diesem Jahr Abi macht, ist entweder im vergangenen Jahr durchgefallen oder freiwillig zurückgetreten. Dazu bieten etwa 100 sogenannte Auffangnetzschulen das Abi nach G8-Bedingungen an.
Eine weitere Gruppe sind Teilnehmende des Pilotprojekts „Mittelstufe Plus“. An 45 Gymnasien im Freistaat konnten Schülerinnen und Schüler in dem Modell bereits zur G8-Zeit eine längere Gymnasialzeit von neun Jahren wählen.
Dann gibt es Schüler, die vor zweieinhalb Jahren (Schuljahr 2022/2023) von einer Realschule, Wirtschaftsschule oder einem M-Zug einer Mittelschule in eine Einführungsklasse wechselten und jetzt Abi machen. Außerdem dabei sind Abiturienten, die im Rahmen des G9 schneller waren und deshalb ein Jahr früher zu den Prüfungen antreten. Sie profitierten von einer sogenannten Lernzeitverkürzung.
Erste Klausur im Fach Deutsch, Mathe am 9. Mai
Für alle Schülerinnen und Schüler geht es nun mit der schriftlichen Prüfung im Fach Deutsch los. Am 7. Mai steht dann für die meisten die Prüfung in ihrem Wahlfach an, also eine Fremdsprache, Gesellschafts- oder Naturwissenschaft. Einzig wer Französisch als Wahlfach hat, muss bis zum 14. Mai warten. Für alle verbindlich ist zudem die Mathe-Klausur am 9. Mai. Die mündlichen Prüfungen folgen Ende Mai. Etwa einen Monat später, am 27. Juni, werden die Abiturzeugnisse überreicht.
Wiederholung im Herbst möglich
Für den kleinen Abitur-Jahrgang 2025 gibt es eine Ausnahme: Wer die Prüfungen jetzt im Frühjahr zum ersten Mal nicht besteht, kann sie ausnahmsweise im Herbst wiederholen und muss nicht bis zum kommenden Jahr warten.
Flächendeckend endete das achtjährige Gymnasium in Bayern bereits im vergangenen Jahr. Nun können Schülerinnen und Schüler zum letzten Mal die Prüfungen nach G8-Bedingungen ablegen. Laut Kultusministerium haben damit – beginnend mit dem ersten G8-Abitur-Jahrgang 2011 – etwa 500.000 Schülerinnen und Schüler ihre Allgemeine Hochschulreife nach G8-Regeln erhalten.
Prüfungen an beruflichen Schulen nicht betroffen
Außer an Gymnasien können Schülerinnen und Schüler auch an beruflichen Schulen die Hochschulreife erlangen. Die Sondersituation mit der Umstellung von G8 auf G9 am Gymnasium wirkt sich dort nicht aus. Laut Kultusministerium werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 21.100 Hochschulreifen an einer beruflichen Schule in Bayern erreicht, davon etwa 15.300 Fachhochschulreifen und etwa 5.800 Fachgebundene oder Allgemeine Hochschulreifen.