Beim Hochwasser in Bayern sieht BR-Wetterexperte Michael Sachweh keine Entspannung. Im BR24-Interview im BR Fernsehen wählte Sachweh deutliche Worte und sprach von einer „tickenden Zeitbombe“, da das Hochwasser nicht schnell genug abfließen könne, bevor neuer Regen dazukomme.
Sachweh rechnet ab Sonntag mit erneut steigenden Pegelständen – im Zusammenhang mit neuen Regenfällen am Wochenende und in der ersten Hälfte der neuen Woche. Insbesondere im Laufe des Sonntags und in der Nacht auf Montag seien länger anhaltende Niederschläge zu erwarten.
Sachweh: Zu wenig Zeit für Hochwasser abzufließen
Sachweh warnte davor, die Einsatzkräfte „an der Hochwasserfront“ zu früh abzuziehen. Er beobachte seit dem großen Pfingsthochwasser 1999 alle größeren Hochwasserereignisse in Bayern. „Ich habe es noch nie erlebt, dass einem großen Hochwasser so wenig Zeit verblieben ist, abzufließen“, so Sachweh.
Hochwassernachrichtendienst: „Geringes Risiko“ für Meldestufen bis 4
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) kündigte bis zum Montag weiterhin Gewitter im Freistaat und örtlich auch Unwetter mit Hagel an. Der Starkregen könne bis zu 40 Liter Wasser pro Quadratmeter in kurzer Zeit bringen. Es könne durch den teils angekündigten starken Regen zwar am Montag im Süden noch einmal zu steigenden Wasserständen kommen, „nach jetzigen Prognosen wird jedoch nur Meldestufe 1 bis 2 erwartet“, hieß es vom Hochwassernachrichtendienst (HND). Es bestehe allerdings „ein geringes Risiko, dass auch wieder höhere Meldestufen bis 4 erreicht werden“.