Christoph aus München macht seit über einem Jahr Pilates (externer Link), bis zu vier Mal die Woche. Der Sport hat dem 36-Jährigen nach drei Bandscheiben-Operationen dabei geholfen, wieder ein normales Leben führen zu können: „Ich kann wieder sitzen, ich kann springen, laufen, Tennis spielen – meinen Alltag ganz normal bestreiten. Was vor einem Jahr alles nicht möglich war.“
Pilates kann nach einem Bandscheibenvorfall helfen
Über zwei Jahre kämpfte er mit starken Schmerzen. Nach der letzten OP mit anschließender Physiotherapie entschied er sich, zusätzlich ins Pilates-Studio zu gehen. Trainerin Michaela Bimbi-Dresp hat ihm dabei geholfen, dass er sich heute wieder voll bewegen kann. Sie weiß: Pilates ersetzt keine Therapie.“Pilates setzt erst dann an, wenn alle medizinischen Heilungsphasen abgeschlossen sind und sich jemand wieder voll bewegen darf“, sagt Bimbi-Dresp.
Ihre Empfehlung: Nach akuten Verletzungen mit einem Einzeltraining starten. Zertifizierte Trainerinnen und Trainer finden sich zum Beispiel über den Deutschen Pilates Verband (externer Link).
Pilates trainiert die Tiefenmuskulatur
Pilates ist ein funktionelles Training und kombiniert Kraft- und Dehn-Übungen mit einer bewussten Atmung. Die kontrollierten, fließenden Bewegungen fordern die Muskulatur im ganzen Körper – inklusive der Tiefenmuskulatur. Im Fokus liegt das sogenannte „Powerhouse“, der Rumpfbereich.
Mit Pilates zu einer besseren Haltung
Die Tiefenmuskulatur befindet sich in allen Gelenken des Körpers und stabilisiert diese. So auch die Wirbelsäule. Rückenspezialistin Dr. Theresa Germann erklärt: „Je besser die Tiefenmuskulatur trainiert ist, umso mehr nimmt sie Stoßbelastungen oder Fehlbelastungen von den Zwischenwirbelgelenken oder den Bandscheiben. Das führt dazu, dass wir im Alltag eine bessere Haltung haben, dass wir nicht so schnell in eine Fehlhaltung kippen und dadurch eine gesündere Belastung aller Gelenke haben.“
Pilates: Training an Geräten oder auf der Matte
Trainieren kann man in Gruppen oder einzeln, auf der Matte und an Geräten wie Reformer, Cadillac oder Chair. Die Übungen variieren je nach Trainings-Level. Der Schwierigkeitsgrad erhöht sich zum Beispiel durch den Einsatz von instabilen Unterlagen oder die Einstellung der Federn und Schlaufen an den Geräten. Trainierende können auch Hilfsmittel wie Bälle, Bänder, Rollen oder Ringe nutzen.

