Wie können Tigermücken bekämpft werden?
Mit einem sogenannten Monitoring, wie es derzeit in Raubling nahe Rosenheim durchgeführt wird, muss zunächst herausgefunden werden, wo und wie viele Tigermücken sich in einer bestimmten Region befinden. Dafür werden Tigermücken-Fallen aufgestellt, die regelmäßig kontrolliert werden.
Zur Bekämpfung der gefährlichen Tigermücken können die Brutstätten mit einer sogenannten Bti-Lösung behandelt werden. Dieser aus dem Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) gewonnene Proteinkomplex tötet aber alle Mückenlarven, also auch diejenigen Larven heimischer Mücken, die wichtige Nahrung für andere Tiere sind. Das ist ein großer Nachteil.
Bei einer anderen Methode sterilisiert man männliche Tiere mithilfe von Gammastrahlen. Zumindest bei der Bekämpfung des von der Asiatischen Tigermücke übertragenen Dengue-Fiebers kann auch das Wolbachia-Bakterium helfen. Denn wenn man die Stechmücke mit dem Bakterium infiziert, können sich die Dengue-Viren in dem Insekt nicht entwickeln.
Wer Wasseransammlungen vermeidet, kann auch einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung der Tigermücke zu reduzieren. Vorbeugend sollten Planschbecken, Vogeltränken, Untersetzer, Vasen oder Ähnliches einmal pro Woche geleert oder ausgetauscht werden, heißt es vom Rosenheimer Gesundheitsamt (externer Link) dazu. Auch wer eine verdächtige Mücke sieht, sollte das dem zuständigen Gesundheitsamt melden oder sie an das Bürgerforscher-Projekt „Mückenatlas“ (externer Link) schicken.
Ist eine Impfung möglich?
Gegen das Dengue-Virus empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) (externer Link) nur denjenigen eine Impfung, die in Gebiete mit einer hohen Infektionsgefahr reisen, sowie denjenigen, die schon einmal eine Dengue-Infektion hatten.
Gegen das von Mücken übertragene Chikungunya-Virus hat die EU-Kommission gerade den ersten Impfstoff zugelassen. Nationale Behörden müssten nun entscheiden, wer Zugang zu dem Impfstoff bekommen soll, teilte die Brüsseler Behörde Ende Juni mit.
Einen Impfstoff gegen das von der Asiatischen Tigermücke übertragene Zikavirus gibt es hingegen noch nicht, ebenso wenig wie gegen das West-Nil-Fieber.