Der Kampfmittelbeseitigungsdienst hat 2024 mehr als doppelt so viele Blindgänger in Bayern entschärft wie im Vorjahr. Das teilte das Bayerische Innenministerium in einer Bilanz mit. Insgesamt 53 Spreng- und Splitterbomben aus dem Zweiten Weltkrieg haben Spezialisten vergangenes Jahr unschädlich gemacht. 2023 waren es mit 25 weniger als die Hälfte.
Rund 87 Tonnen Kriegsmunition entschärft
Über alle militärischen Fundstücke hinweg gingen die Zahlen aber deutlich zurück. 2023 musste der Kampfmittelbeseitigungsdienst noch 126 Tonnen Bomben, Granaten und Munition beseitigen, 2024 waren es nur noch rund 87 Tonnen, also fast ein Drittel weniger.
„Vor allem in den Gegenden, die während des Kriegs im Fokus der Bombardierungen standen, müssen wir auch weiterhin damit rechnen, Blindgänger zu finden“, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU).
Vorsicht bei Zufallsfunden
Bei Zufallsfunden sei besondere Vorsicht geboten, appellierte der CSU-Politiker. Keinesfalls sollte Munition angefasst, sondern sofort die Polizei informiert werden. Auch sollten Eltern ihre Kinder auf die Gefahren solcher Fundstücke hinweisen, betonte Herrmann.
Bauherren und Grundstückseigentümer sind verpflichtet, bei Bodeneingriffen jedem Verdacht auf vorhandene Bomben oder Munition nachzugehen. Die Kosten für die Beseitigung und Entsorgung durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst übernimmt der Freistaat Bayern. 2024 fielen dafür mehr als zwei Millionen Euro an.