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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wirtschaft > Plug-in-Hybride: Steuererleichterungen für Umweltsünder
Wirtschaft

Plug-in-Hybride: Steuererleichterungen für Umweltsünder

Christin Freitag
Von Christin Freitag
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9 min. Lesezeit
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Es ist eine schlechte Nachricht für Autoindustrie und Umweltschützer in Europa: Erst vor kurzem gab die EU-Kommission zum ersten Mal bekannt, wie viel Kraftstoff neu zugelassene Automobile real verbrauchen und welche Emissionen sie verursachen.

Inhaltsübersicht
Ladekabel von Plug-in-Hybriden oft ungenutzt im KofferraumRealer Schadstoff-Ausstoß wesentlich höher als berechnetVerbrenner-Betrieb schlecht für die UmweltNorm-Messwerte weit weg von der RealitätBequemlichkeit statt UmweltschutzDienstwagen kaum elektrisch unterwegsGeschenke vom FinanzamtUmweltschädlich, aber steuerlich begünstigtFinanzministerium: Keine Änderungen geplant

Das Ergebnis: Vor allem Plug-in-Hybridfahrzeuge schneiden dabei besonders schlecht ab. Ein Vielfaches der bisher angenommenen Werte pusten die früher so gelobten Hybride in die Umwelt. Der Grund liegt allerdings nicht in der Technologie – sondern in der Nutzung. Sie werden zu selten mit Strom aufgeladen und fahren zu oft mit Benzin oder Diesel. Trotzdem werden diese Plug-in-Hybride in Deutschland immer noch steuerlich begünstigt.

Ladekabel von Plug-in-Hybriden oft ungenutzt im Kofferraum

Beispiel: Ein Gebrauchtwagen bei einem Händler im Münchener Umland, das Fahrzeug ist ein Plug-in-Hybrid. Das heißt, es kann ganz normal betankt werden – aber auch per Kabel elektrisch aufgeladen. Dann fährt das Auto mit Strom und schont so die Umwelt.

Eigentlich. Denn das Ladekabel im Kofferraum ist verstaubt und wirkt kaum benutzt. Und beim Auto nebenan, ebenfalls ein Plug-in-Hybrid, ein ähnliches Bild. Beim Kabel nur wenige Gebrauchsspuren. Ganz normal, sagt der Verkäufer Selcuk Günar. Seiner Erfahrung nach verlässt rund ein Drittel der Ladekabel den Kofferraum nur selten: „Wenn man die Kunden fragt und sagt, das ist ja noch neu, wie verpackt. Dann haben sie auch meistens gesagt: Ich konnte es gar nicht nutzen.“

Realer Schadstoff-Ausstoß wesentlich höher als berechnet

Bei der offiziellen Ermittlung des Verbrauchs geht man davon aus, dass Plug-in-Hybride regelmäßig geladen werden. Sie erzielen deshalb bei den Messungen nach dem sogenannten WLTP-Standard stets gute Abgaswerte.

Aber in der Realität gibt es jetzt alarmierende Zahlen aus Brüssel. Die EU-Kommission hat erstmals die realen Kraftstoffverbräuche und damit auch den Schadstoff-Ausstoß von Plug-in-Hybriden veröffentlicht. Die Auswertung durch BR Data kommt zum Ergebnis: Die bisher ermittelten Abgaswerte nach dem gültigen WLTP-Standard sind viel zu niedrig angesetzt. Nimmt man die realen Daten, sind die Abgaswerte aller Hersteller im Durchschnitt wesentlich höher: fast dreieinhalbmal so hoch.

Verbrenner-Betrieb schlecht für die Umwelt

Dass der Hybrid in der Regel als normaler Verbrenner genutzt wird, bestätigt auch ein Sprecher des Online-Händlers meinauto.de gegenüber BR24. Seine Beobachtung bei Leasingrückläufern: Bei jedem fünften Plug-in-Hybriden liegt das Ladekabel noch originalverpackt im Fahrzeug.

Was ist da los? Fahren Plug-in-Hybride hauptsächlich nur mit Kraftstoff und gar nicht mit Strom? Dabei wären diese Autos eigentlich umweltfreundlich. Denn Kurzstrecken können mit Strom gefahren werden, und bei längeren Strecken kommt der Verbrenner zum Einsatz. Zumindest in der Theorie.

An einer Tankstelle trifft ein BR-Team den Besitzer eines Plug-In-Hybriden, der seinen Namen nicht sagen möchte. Eigentlich könnte er den Wagen elektrisch laden. Das tut er aber nie, wie er zugibt. Er will sein Ladekabel zeigen, muss aber erst einmal suchen. Schließlich zeigt er dem Team ein neues, originalverpacktes Ladekabel. Ob er es denn noch nie benutzt hat? „Nein, ich habe das noch gar nicht benutzt. Das ist brandneu. Ich weiß auch gar nicht, wie das geht.“

Norm-Messwerte weit weg von der Realität

Wie kann das sein? Wir fragen bei Martin Lange vom Umweltbundesamt in Dessau nach. Er und seine Kollegen beschäftigen sich seit Jahren mit den Plug-in-Hybriden und weisen schon länger darauf hin, dass die Abgaswerte nach WLTP-Standard mit der Realität nur wenig zu tun haben dürften: „Das Problem ist, dass in der Vergangenheit die entsprechenden Daten gefehlt haben, wie die Plug-In-Hybride genutzt werden.“

Damals habe man wirklich optimistisch angenommen, dass das Fahrzeug täglich einmal geladen wird. Das sei aber bei weitem nicht der Fall, weshalb der Plug-in-Hybrid nicht so zum Klimaschutz beitragen kann, wie man es eigentlich erwartet hätte.

Bequemlichkeit statt Umweltschutz

Das Problem wird sich allerdings nicht vollkommen lösen lassen, solange die Plug-in-Hybride weiterhin steuerlich bevorzugt werden. Firmen-Fuhrparks wurden mit Hybriden aufgerüstet und die Mitarbeitenden mit etwa 200 Euro monatlichen Steuervorteilen überzeugt. Ob sie diese Autos dann auch tatsächlich mit Strom laden, überprüft allerdings niemand.

Dienstwagen kaum elektrisch unterwegs

Am Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI in Karlsruhe hat der Wissenschaftler Patrick Plötz herausgefunden, dass es bei den Nutzern von Hybridfahrzeugen durchaus Unterschiede gibt. Die Zahlen der EU-Kommission sagen nur die halbe Wahrheit, so seine Einschätzung:

„Wenn man genauer reinschaut und noch mal zwischen Privatfahrzeugen und Dienstwagen unterscheidet, was die EU jetzt so nicht machen konnte, stellt sich heraus, dass es bei Privaten ein bisschen weniger schlimm ist, aber die Dienstwagen besonders gravierend sind.“ Patrick Plötz, Fraunhofer-Institut ISI

Seine Messergebnisse sagen: Während Privatwagen im Realbetrieb ungefähr das Dreifache des offiziellen WLTP-Wertes an Kohlenstoffdioxid ausstoßen, ist der Schadstoffausstoß bei Dienstwagen fünfmal so hoch. Im Klartext: Dienstwagen mit Plug-in-Hybrid werden kaum elektrisch geladen. Trotzdem hat der Staat den Kauf solcher Fahrzeuge bis vor kurzem noch mit dem sogenannten Umweltbonus massiv gefördert.

Geschenke vom Finanzamt

Für privat genutzte Plug-in-Dienstwagen gibt es nach wie vor steuerliche Vergünstigungen. Ein Beispiel: Wird ein normaler Verbrenner-Dienstwagen auch privat genutzt, muss ein Prozent vom Bruttolistenpreis als geldwerter Vorteil versteuert werden. Bei Plug-in-Hybriden sind es nur 0,5 Prozent.

Das bedeutet: Bei einem Bruttolistenpreis von zum Beispiel 50.000 Euro muss der Nutzer beim Verbrenner pro Monat 500 Euro als geldwerten Vorteil versteuern. Beim Plug-in-Hybriden nur 250 Euro. Da lohnt sich ein Plug-in-Hybrid für die Dienstwagen-Nutzer, auch wenn sie das Auto gar nicht laden.

Patrick Plötz vom Fraunhofer ISI ergänzt: „Die haben sehr häufig Tankkarten, müssen also das Benzin nicht selber zahlen, haben aber dann zu Hause den Aufwand mit der Abrechnung vom Strom oder dem Einstecken, so dass sich viele da zwar rational ökonomisch verhalten, aber der Umwelt damit nicht gedient ist, wenn die Fahrzeuge fast nur verbrennungsmotorisch fahren.“

Umweltschädlich, aber steuerlich begünstigt

Beim Bundesverband Betriebliche Mobilität in Mannheim erfahren wir, dass auch die Arbeitgeber nicht mehr so begeistert von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen sind. Seit der Umweltbonus weggefallen ist, ist für sie die Anschaffung eines Plug-in-Hybriden meist teurer als die eines vergleichbaren Verbrenners. Die Fuhrpark-Manager bestellen nun lieber Dienstwagen mit Verbrennungsmotoren oder gleich reine Elektrofahrzeuge, für die nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises zu versteuern sind.

Die vergünstigte Besteuerung von Plug-in-Hybriden setzt nach Ansicht von Axel Schäfer vom Bundesverband Betriebliche Mobilität das falsche Signal:

„Unternehmen melden in der Tat zurück, es wird selten geladen, viel zu selten geladen, viel zu wenig elektrisch gefahren. Deswegen wäre es konsequenter, hier die Weichen anders zu stellen und eben die steuerliche Förderung für Plug-in-Hybride einzustellen.“ Axel Schäfer, Bundesverband Betriebliche Mobilität

Finanzministerium: Keine Änderungen geplant

Anderswo ist man da schon weiter. Zum Beispiel in den Niederlanden. Dort hat man die steuerlichen Vergünstigungen für Plug-in-Hybride bei Dienstwagen schon 2017 abgeschafft. Auf Nachfrage heißt es aus dem Verkehrsministerium in Den Haag, man fokussiere sich stattdessen auf emissionsfreie Fahrzeuge, also reine Stromer.

Die BR-Wirtschaftsredaktion fragt beim Bundesfinanzministerium nach: Was plant man in Deutschland? Soll weiterhin der vergünstigte Steuersatz von 0,5 Prozent bei Plug-in-Hybriden gelten – trotz der hohen Abgaswerte, die von der EU festgestellt wurden? Die Antwort aus dem Ministerium: „Die Regelungen zur Förderung der Elektromobilität sind langfristig ausgerichtet, um Verlässlichkeit und Planbarkeit für die Steuerpflichtigen zu gewährleisten. (…) Die Regelungen laufen zum 31. Dezember 2030 aus.“

Also werden noch weitere sechs Jahre lang Fahrzeuge steuerlich subventioniert, die laut den aktuellen Zahlen der EU-Kommission der Umwelt nur wenig bringen, weil viele Nutzer ihre Plug-in-Hybride nicht laden. Auf BR-Nachfrage räumt das Bundesfinanzministerium ein: Allein in diesem Jahr werden dem Staat durch diese Steuersubventionen 750 Millionen Euro an Einnahmen entgehen.

 

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Christin Freitag ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin und Analystin, die sich auf Finanzmärkte, Unternehmensstrategien und Wirtschaftspolitik spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung liefert sie fundierte Analysen und tiefgehende Einblicke für die Leser der WirtschaftsRundschau.
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