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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Wissen > #Faktenfuchs: Nein, die NASA hat die Klimadaten nicht verfälscht
Wissen

#Faktenfuchs: Nein, die NASA hat die Klimadaten nicht verfälscht

Michael Farber
Von Michael Farber
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11 min. Lesezeit
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Darum geht’s:

Inhaltsübersicht
Die Behauptungen sind alt – und vielfach widerlegtRohdaten würden Verzerrung bedeutenNASA macht Grundlagen für Änderungen transparentKlimawandelleugner nutzen gegenseitig ihre NarrativeManipulierte Daten würden schnell auffallenFazit
  • Die US-amerikanische Raumfahrtbehörde NASA verwaltet Temperaturdaten, die für Aussagen über den Klimawandel verwendet werden. Diese Daten werden weltweit gesammelt und unterliegen deshalb verschiedenen Einflüssen.
  • Damit diese Einflüsse die Ergebnisse nicht verzerren, werden die Daten vereinheitlicht – nach öffentlich gemachten Methoden.
  • Dennoch kursiert seit vielen Jahren die Behauptung, die NASA verfälsche die Daten, um die „Lüge“ vom Klimawandel zu stützen. Doch sogar Skeptiker mussten zugegen: Die Forscher arbeiten korrekt.

Die NASA verwaltet global gesammelte Temperaturdaten der Erdoberfläche. Und sie muss die Daten bisweilen bearbeiten. Das ist keine Enthüllung. Das ist auch kein Skandal. Sondern eine Praxis, die die Wissenschaftler transparent öffentlich begründen und die vielfach überprüft wurde. Dennoch kursieren in den USA und in Deutschland seit mehr als zehn Jahren Lügen darüber, was es mit diesen Änderungen in den Daten angeblich auf sich habe.

So schickte ein Leser dem #Faktenfuchs in einer Mail den Link zu einem zehn Jahre alten Blogartikel und fasste den Inhalt so zusammen: Die NASA habe die Klimadaten „so manipuliert und gezielt gefälscht, dass sich die gewünschte Weltklimaerwärmung ergab“. Er bat um eine Einschätzung des Blogeintrags, der auf einer angeblich „unglaublichen Entdeckung“ eines deutschen Geologen basiert.

  • Alle aktuellen #Faktenfuchs-Artikel finden Sie hier.

Die Behauptungen sind alt – und vielfach widerlegt

Die „Entdeckung“ ist keine – und sie zirkulierte zuvor auch schon in den USA in Klimawandelleugner-Kreisen. „Diese ganzen Thesen kommen ja damit, dass sie sagen: ‚Hey, wir sagen etwas Neues, hey, wir haben jetzt herausgefunden, dass die Forschung ganz falsch liegt'“, sagt Klimajournalist Toralf Staud von Klimafakten.de, einem gemeinnützigen und stiftungsfinanzierten Wissenschaftsportal.

Dieser behaupteten Originalität könne man einen Gutteil der Stoßrichtung nehmen. Denn: „Dieses Narrativ, da würden Daten manipuliert, ist uralt, zigfach überprüft und genauso zigfach widerlegt. Es liegt nicht an manipulierten Daten, auch wenn man das vielleicht gerne glauben möchte.“

Mehrere unabhängige Datensätze stützen die Analyse der NASA, dass sich das globale Klima erwärmt.

Der angebliche Beweis für die nachträgliche Manipulation von Daten betrifft einen speziellen Klima-Datensatz: die NASA Goddard Institute for Space Studies Surface Temperature Analysis (GISTEMP). Aus verschiedenen Datensätzen werden am Goddard-Forschungsinstitut Analysen zur Änderung der globalen Oberflächentemperatur entwickelt.

Rohdaten würden Verzerrung bedeuten

Die Aufzeichnungen von weltweiten Oberflächen-Temperaturen werden nicht als Rohdaten verwendet. Und sollten sie auch nicht. Denn die Rohdaten müssen bearbeitet werden, um statistisch aussagekräftig zu sein in Bezug auf globale Entwicklungen. Um die Daten von sehr unterschiedlichen Stationen weltweit vergleichen zu können, müssen sie vereinheitlicht (homogenisiert) werden.

Denn Geräte oder Messorte können Einfluss auf die Messergebnisse haben. Zum Beispiel, wenn eine Stadt sich ausbreitet und damit eine Messstation näher an die Wärme der Stadt rückt. Oder wenn ein Temperaturmessgerät räumlich verschoben wird und das mit einem Höhenunterschied verbunden ist. Das könne zu einer „abrupten Veränderung in der Messreihe führen, die in keiner Art und Weise der tatsächlichen und natürlichen Entwicklung entspricht“, schreibt das Schweizer Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie auf seiner Webseite. Denn die Temperatur nehme im Mittel mit zunehmender Höhe ab. Die Homogenisierung entfernt demnach diese künstlichen Veränderungen in den Messreihen, so die Behörde: „Historische Messwerte werden dabei an die heutigen Messbedingungen angepasst und somit nicht-klimatische Einflüsse aus den Messreihen entfernt.“

Damit solche Veränderungen die Ergebnisse nun aber nicht verzerren, werden die Daten immer wieder angepasst – nach anerkannten Methoden. „Es ist in der Wissenschaft gang und gäbe, dass man Rohdaten prüft, verifiziert, homogenisiert, in einen größeren Kontext stellt“, sagt Klimajournalist Toralf Staud. Aus oft banalen Gründen – etwa weil Messgeräte kaputtgehen. „Jeder, der mal wissenschaftlich gearbeitet hat, weiß, dass Rohdaten bearbeitet werden, um sie vergleichbar zu machen. Das machen auch Klimaforscherinnen und Klimaforscher. Sie tun das aber sehr, sehr sorgfältig. Sie tun das nach festen, in der Fachwelt gut besprochenen, bestätigten Methoden.“

NASA macht Grundlagen für Änderungen transparent

Eine Version der Temperaturdaten der NASA, die 1999 zum ersten Mal veröffentlicht worden war, unterscheidet sich von einer 2012 veröffentlichten Version. Über die Gründe für die Unterschiede in den Daten nach 1999 hat die NASA selbst mehrere Fachartikel veröffentlicht. Unter anderem wurde eine Verzerrung in den Daten aufgrund von unterschiedlichen Messzeiten korrigiert oder die Einteilung von ländlichen und städtischen Gebieten angepasst.

Mehr als zehn Jahre nach dieser öffentlichen wissenschaftlichen Erörterung der Veränderungen griff ein US-amerikanischer Klimawandelleugner diese Anpassungen in den Daten auf. Er ließ aber die Gründe dafür weg. Stattdessen kreierte er die Erzählung von gefakten Daten: Im Sommer 2012, dem Jahr der neuen Daten-Version, behauptete also ein Mann unter dem Pseudonym Steven Goddard in einem Blog: Die NASA habe die Daten manipuliert, um einen Temperaturanstieg zu faken.

Diese Behauptung verbreitete sich später stark weiter, so dass auch Faktenchecker in den USA die Behauptung widerlegten.

Klimawandelleugner nutzen gegenseitig ihre Narrative

Im Herbst 2012 griff auch in Deutschland ein Klimawandelleugner diese Behauptung auf: Friedrich-Karl Ewert. Ein Geologe, inzwischen verstorben. Er hielt in Berlin einen Vortrag, in dem er behauptete, dass die NASA durch die rückwirkende Änderungen falsche Ergebnisse herbeigeführt habe. Organisiert hatte den Vortrag unter anderem der Klimawandel-Leugner-Verein EIKE und ein Verein, der damals „Berlin Manhattan Institut“ hieß und jetzt „Institut für unternehmerische Freiheit“. Zu den Sponsoren gehören laut dem Verein LobbyControl, der sich für die Aufklärung über Macht- und Einflussstrukturen in Deutschland und der EU einsetzt, der Konzern ExxonMobil und auch die US-amerikanischen Milliardärsbrüder Charles und David Koch.

„Es gibt tatsächlich in der Szene der Klimaleugner viele, viele internationale Kontakte“, sagt Toralf Staud, Klima-Journalist von Klimafakten.de. „Wir beobachten das seit Jahrzehnten, dass die gleichen Narrative in unterschiedlichen Sprachräumen ausprobiert werden.“

Auf Ewerts Behauptungen bezieht sich auch der deutsche Blog-Beitrag von 2015, der noch immer zirkuliert – und den der Leser dem #Faktenfuchs schickte, mit der Bitte um Prüfung.

Auch wenn der irreführende Blog-Beitrag den Anschein macht: Die angebliche „methodische Gründlichkeit“ des zitierten Geologen ist genau das nicht. All die Graphen und zitierten Messungen sind keine Belege für eine Manipulation – sondern Belege für das, was die NASA ohnehin transparent gemacht hatte, und zwar zum Zeitpunkt der Änderungen. Jochem Marotzke vom Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg schreibt dem #Faktenfuchs in einer Mail in Bezug auf den Beitrag: „Es gibt lediglich unsubstantiierte Behauptungen.“

Was sich aus den vermeintlichen „Enthüllungen“ ziehen lässt: Die Klimawandelleugner treten letztlich dafür ein, dass die Forschung die Fehler, die Rohdaten bekanntermaßen mit sich bringen würden, ignorieren sollten.

Manipulierte Daten würden schnell auffallen

Wären in diesen bearbeiteten Daten nun Fehler oder Manipulationen, würde das in der Wissenschaftsgemeinde schnell auffallen, wie auch Andreas Becker, Leiter der Abteilung Klimaüberwachung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), erklärt. Die NASA macht auch selbst diese Prozesse transparent. Die Quellen für ihre Daten und die Programme für deren Verarbeitung veröffentlicht die NASA seit 2007. Alle Änderungen an den Daten und Programmen werden ebenso veröffentlicht. Alle Datensätze werden peer-reviewed veröffentlicht, wie Becker sagt. Das heißt: in wissenschaftlichen Journalen, wo jeweils mehrere Fachwissenschaftler einen Artikel bewerten und auf saubere wissenschaftliche Arbeit hin prüfen, bevor er veröffentlicht wird. Ein grober handwerklicher beziehungsweise wissenschaftlicher Fehler hätte sofort dafür gesorgt, dass die Publikation abgelehnt wird.

„Jede Behauptung, die Daten seien gefälscht, ist falsch“, schreibt Reto A. Ruedy, Leiter des Forschungsabteilung des Goddard Institute for Space Studies der NASA in einer Mail an den #Faktenfuchs.

Er schreibt außerdem: Der Geologe Ewert, der die Falschbehauptung in Deutschland verbreitete, scheine sich lange mit dem Effekt der Homogenisierung und Anpassung der Daten beschäftigt zu haben. „Aber er scheint nicht genau untersucht zu haben, wie diese Prozesse das globale Mittel beeinflussen. Wir untersuchen das immer wieder: Wir lassen diese Prozesse weg – und es hat keinen sichtbaren Effekt auf das globale Ergebnis.“ Anpassungen können sich für manche Stationen oder Regionen erheblich auswirken, tun das in Bezug auf das globale Mittel aber kaum, schreibt die NASA.

Das bestätigt eine große unabhängige Forschungsarbeit: 2010 gab es ein Projekt, genannt Berkeley Earth, das sogar von Klimaforschungs-Leugnern mitfinanziert wurde und das eine unabhängige Überprüfung der Daten zum Ziel hatte. Auch dieses kam zum Ergebnis: Es gibt den menschengemachten Klimawandel.

Falschinformationen zu den angeblich manipulierten Daten der NASA zeigen die Strategie der Klimawandel-Leugner: Es geht darum, Zweifel zu säen an den wissenschaftlichen Erkenntnissen. Solche Angriffe gehören zu der Taktik, zu leugnen, dass es den Klimawandel gibt – oder dass der Einfluss des Menschen in den Daten sichtbar wird. Welche weiteren Taktiken es gibt, hat der #Faktenfuchs in diesem Artikel zusammengefasst.

Fazit

Die NASA vereinheitlicht die weltweit gesammelten Temperatur-Messdaten nach anerkannten und öffentlich einsehbaren Methoden. Diese Änderungen an den Rohdaten sind keine Verzerrung der Ergebnisse oder gar eine Manipulation. Im Gegenteil: Sie sind die Bedingungen dafür, Aussagen über den globalen Klimawandel treffen zu können.

 

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Von Michael Farber
Michael Farber ist ein erfahrener Journalist, der das Ressort Wissen der WirtschaftsRundschau leitet. Mit seiner Expertise in Wissenschaft und Technologie berichtet er über die neuesten Entwicklungen und Entdeckungen und bietet den Lesern spannende Einblicke in komplexe Themen.
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