Die US-Amerikanerin Christi sitzt an ihrem Computer. Das Chat-Programm ist geöffnet, am anderen Ende antwortet ihr Freund Cameron. Ein ganz normales, alltägliches Szenario und eben doch nicht. Denn Christis Freund ist tot. Mithilfe einer KI, die mit Daten des Verstorbenen gefüttert wurde, kann Christi mit Cameron kommunizieren. Auch wenn eigentlich der Computer die Antworten gibt, indem die KI auf riesige Datensätze zurückgreift.
Virtuelle Wiederauferstehung toter Menschen
Jason Rohrer ist Erfinder des Chat-Bots „Project December“ – einem von mehreren aktuellen Projekten, die Tote virtuell wieder auferstehen lassen. Seine Methode sei erfolgreich, so Rohrer. Es gebe viele Leute, die mit „Project December“ ihre Angehörigen simulieren wollten.
Ein faszinierendes Konzept, sagt „Eternal you – Vom Ende der Endlichkeit“-Regisseur Moritz Riesewieck: „Als wir angefangen haben, zu recherchieren zu dem Thema, haben wir auch gedacht, wir würden sowas niemals haben wollen von Verstorbenen aus unserer Familie.“ Inzwischen sei er aber an einem Punkt angekommen, dass er sich durchaus vorstellen könne, dass es Situationen gibt, die einem „nach jedem Strohhalm greifen“ lässt. „Und sei es auch nur, um sowas auszuprobieren.“