Spiel der Stereotype
Ihr Triumphzug auf Bühnen, Leinwänden und im Fernsehen war jedoch alles andere als absehbar. Durch ihr Studium der Kunst und Fotografie hatte sie zwar den ersten intensiven Kontakt mit der Welt der Künste, der Wechsel ins Schauspielgewerbe folgte aber erst einige Zeit – und einem vorzeitigen Ende des Studiums – später.
Nachdem sie zunächst als Frau in Nöten in einer Neuverfilmung von „King Kong“ aufgetreten war, machte sie sich die Rolle der Verführerin zu eigen; man denke etwa an „Sweet Dreams“ oder „Tootsie“. Ihr zu unterstellen, sie würde sich deshalb dem sogenannten männlichen Blick der Zuschauer unterordnen, geht aber am Ziel vorbei. Viel eher ist sie es, die sich der Macht des Angeblicktwerdens bewusst ist und damit spielt: Selbst, wenn die Männer in den Filmen teilweise im Fokus stehen, so ist es Lange, die am Ende die Fäden zieht – das Patriarchat liegt ihr zu Füßen. Gegen das Patriarchat beziehungsweise gegen sexuelle Gewalt engagiert sie sich seit mehreren Jahren ehrenamtlich für Unicef und leistet wichtige Aufklärungsarbeit.