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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Wahre Liebe gibt’s nur zum Geld: „Dreigroschenoper“ in Kempten
Kultur

Wahre Liebe gibt’s nur zum Geld: „Dreigroschenoper“ in Kempten

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Der Satz stammt zwar von Bertolt Brecht, könnte jedoch glatt ein Zitat von Donald Trump sein: „Wir wären gut – anstatt so roh, doch die Verhältnisse, sie sind nicht so.“ Denn leider kommt erst das Fressen und dann die Moral, wie es in der „Dreigroschenoper“ so einprägsam heißt. Die Eierpreise sind den meisten Wählern demnach wichtiger als Klimaschutz und andere hehre Ziele, und Politiker wie Donald Trump beherzigen diese Grundregel des Kapitalismus nicht nur im Wahlkampf, sie leben sie unter dem Applaus ihrer Anhänger Tag für Tag konsequent vor: „Alles wird billiger.“ (Trump-Eigenwerbung).

Inhaltsübersicht
„Jetzt ist er wirklich, was man pleite nennt“Zuschauer mit „Almosen“-Pappschildern„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?“

„Jetzt ist er wirklich, was man pleite nennt“

Womöglich ist das überhaupt das Erfolgs-Geheimnis aller Populisten: So, wie die Welt nun mal ist, gibt es wahre Liebe und Leidenschaft nur zum Geld, alle anderen Emotionen sind gelogen, geheuchelt, gekauft. Am Theater Kempten lässt Intendantin Silvia Armbruster in ihrer Inszenierung der „Dreigroschenoper“ daran keinen Zweifel. Alles dreht sich um Bargeld, buchstäblich bis zum letzten Atemzug, denn Mackie Messer (Florian Peters), der so skrupellose wie charmante Londoner Schwerverbrecher, müsste seine Bewacher schon bestechen, um sich vor dem Galgen zu retten: „Jetzt ist er wirklich, was man pleite nennt.“

Ohne die Musik von Kurt Weill wäre Brechts „Dreigroschenoper“ ein ziemlich blutleeres antikapitalistisches Lehrstück, trotz der saftigen Zoten und des schwarzen Humors: „Das war so schön in diesem halben Jahr/ In dem Bordell, wo unser Haushalt war.“ Wenn dazu allerdings Tango gespielt und getanzt wird, wenn hier ein anrührender Choral und dort ein frecher Jazz-Song eingestreut werden, dann ist das ausgesprochen unterhaltsam, jedenfalls am Theater Kempten, auch über knapp drei Stunden.

Zuschauer mit „Almosen“-Pappschildern

Dabei muss sich das von Sparzwängen gebeutelte Haus in den äußeren Mitteln natürlich sehr bescheiden und mit nur sieben Schauspielern und einer kleinen Band unter Leitung von Philip Tillotson auskommen. Auch die Ausstattung von Michael Kraus war denkbar reduziert: Er beließ es bei ein paar goldfarbenen Kettenvorhängen und ganz viel Platz. Drei Mikrofonständer an der Rampe erinnerten an ein Pop-Konzert. Hier ist das als Verfremdungseffekt gemeint, wie ihn Brecht ja stets einforderte: Die Mitwirkenden sprechen und singen immer wieder direkt in die Mikrofone, um die Künstlichkeit ihrer Rollen zu unterstreichen, um keine Sentimentalität aufkommen zu lassen.

In der Pause bekamen die Zuschauer Pappschilder ausgehändigt, mit denen sie „Almosen“ schnorren sollten. Prompt wurden die Requisiten auf Kommando von Bettlerkönig Jonathan Jeremiah Peachum (Hans Piesbergen) in die Höhe gehalten, aber der bemerkte nur trocken, dass von den „wirklich Armen“ – angeblich zu erkennen an einer „Gesichtsrose“ – gar keiner anwesend sei. Auch das gehört zu den Absurditäten der „Dreigroschenoper“, dass sie in der Regel Leute amüsiert, die sich in den Verhältnissen bestens eingerichtet haben.

„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie?“

Mit dem jungen Ensemble (darunter sehr quirlig: Antonia Welke als Polly und sehr souverän: Birgit Reutter als Spelunken-Jenny) ist Silvia Armbruster eine insgesamt zeitgemäße und lässige Inszenierung gelungen, die allerdings weder besonders frech, noch provokant war. Das wäre auch etwas viel verlangt bei einem fast 100 Jahre alten Erfolgsstück, zu dem längst alles gesagt und ausgedeutet ist. Da werden die Lacher schal, sogar bei früher mal systemsprengenden Sätzen wie: „Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“

Gut, dass auch ein Quäntchen Opern-Satire erhalten blieb. Erstens wird hier nicht „schön“, sondern ehrlich gesungen, zweitens ist das Happy End mit dem „Reitenden Boten der Königin“ dermaßen aberwitzig, dass es nur in einer Oper denkbar ist – die Operette wäre dafür zu seriös. Viel freundlicher Beifall für leider unvergängliche Botschaften: „Und man siehet die im Lichte, Die im Dunkeln sieht man nicht.“

Wieder am 15., 22. und 29. März im Stadttheater Kempten, weitere Termine.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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