Der Dax hat erstmals in seiner Geschichte die 20.000-Punkte-Marke übersprungen. Der deutsche Leitindex stieg am Dienstag um bis zu 0,4 Prozent auf ein Rekordhoch von 20.006,80 Zählern.
Innerhalb nur eines Jahres ist der Dax damit um rund 3.000 Zähler gestiegen. Erst Mitte September hatte er die runde Marke von 19.000 Punkten geknackt, Mitte März die von 18.000 – und im Dezember vergangenen Jahres war er über 17.000 Zähler gestiegen.
Hoffnung auf weitere sinkende Leitzinsen
Die Aussicht auf vorerst weiter sinkende Zinsen in den USA wie auch in der Euro-Zone sorgen seit Monaten für Kauflaune. Angesichts der zuletzt deutlich gefallenen Inflation setzen Anleger darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen weiter senken und so die insbesondere in Deutschland lahmende Konjunktur ankurbeln.
Für Aktienanleger sind die Aussichten auf sinkende Zinsen gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher.
Auftrieb erhielt der Dax am Dienstag auch von der Wall Street – der S&P 500 und der Nasdaq-Composite verbuchten zu Wochenbeginn einen neuen Schlussrekord. Rückenwind für die Kurse gab es zuletzt auch von soliden Konjunkturdaten aus China.
Kontrast zur mauen Wirtschaftslage in Deutschland
Die Entwicklung an den Börsen steht in Kontrast zur mauen Wirtschaftslage in Deutschland. Allerdings richten sich die Blicke der Investoren oft nicht unbedingt auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne. Zudem sind die meisten der 40 im Dax geführten Konzerne international aufgestellt – Deutschland ist also nur ein Markt unter vielen.
Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten Anfang November hatte die Finanzmärkte zumindest in den USA in Partylaune versetzt. Denn Trump hat Steuersenkungen, weniger Regulierung und hohe Zölle auf Importe versprochen. Davon dürfte die heimische Wirtschaft profitieren – und internationale Konzerne auch aus Deutschland, die in den USA aktiv sind.
Mit Informationen von Reuters und dpa