Alex ist als Quereinsteiger zu seinem Beruf gekommen. Seine Karriere begann mit einer Ausbildung zum Schreiner, doch die Firma, in der er tätig war, ging bankrott. Die Suche nach einem neuen Job erwies sich als schwierig. „Ich habe versucht, mich über verschiedene Zeitarbeitsfirmen durchzuboxen“, erzählt der fünffache Vater. Über die Jahre probierte er verschiedene Jobs aus: Vom Schichtleiter in einer Müllsortieranlage über Landwirtschaftshelfer bis hin zum Monteur. Doch genau diese Erfahrungen zeichneten ihn aus, sagt Alex: Bei seinen früheren Jobs habe er Fähigkeiten gelernt, die er als Hausmeister brauchen kann, so Alex. „Das hat mich bereichert.“
Akkordarbeit: Nach tausend Stück kommen nochmal tausend Stück
Doch nicht auf all seine beruflichen Stationen blickt Alex gerne zurück: 2015 arbeitete er als Lackierer bei einem Produzenten von Regenrinnen. Die Arbeit im Akkord zermürbte ihn psychisch: „Da kamen tausend Stück“, erzählt er. Und sobald er die Rinnen lackiert hatte, kamen schon wieder tausend Stück dazu. Am Wochenende begleitete ihn dann ständig ein Gedanke: Am Montag geht es schon wieder weiter. Erst auf Drängen seiner Frau ging Alex zum Arzt. Die Diagnose: Burn-out.
Spaß vs. Geld: Das Gehalt reicht für die Familie nicht aus
Seit Alex als Hausmeister arbeitet, ist das anders: „Ich warte darauf, dass endlich wieder Montag ist“, sagt er. Und das liegt nicht nur an der freien Massage, die er alle zwei Monate vom Chef spendiert bekommt. Doch egal, wie viel Freude er an dem Job hat – für alle anfallenden Kosten reicht das Gehalt momentan nicht: Monatlich verdient er etwas mehr als 2.500 Euro brutto, dazu kommt noch sein Dienstwagen inklusive Arbeitsweg für 275 Euro. Netto kommen monatlich rund 1.930 Euro auf Alex Konto an. Seine Frau geht nebenher einem Minijob nach, kümmert sich aber hauptsächlich um die fünf Kinder.
Auch für die Kinder fallen Zusatzkosten an
So ist Alex Einkommen die primäre Geldquelle: Davon muss die Familie den Kredit in Höhe von monatlich 400 Euro für das Haus abbezahlen, das Alex 2010 gekauft hat, als er noch in der Müllsortieranlage gearbeitet hat, wo er besser verdient hat. Mit Nebenkosten und sonstigen Ausgaben kostet ihn das Wohnen monatlich rund 1.500 Euro. Hinzu kommen 500 Euro für Mobilität und etwa 1.100 Euro für Essen. Und auch für die Kinder fallen immer wieder größere Summen an: Seine beiden ältesten Kinder haben gerade den Führerschein gemacht, auch das war für Alex ziemlich teuer.
Neben Kindergeld auch Kinderzuschlag und Lastenzuschuss
„Mein Gehalt reicht dafür nicht ganz aus“, sagt Alex. Deswegen bekommt die Familie finanzielle Unterstützung vom Staat: Zusätzlich zum Kindergeld (1.275 Euro) gibt es einen Kinderzuschlag in Höhe von 1.300 Euro. Er soll Kindern helfen, unabhängig von der finanziellen Situation ihrer Eltern Zugang zu Bildung, Freizeitaktivitäten und einer gesunden Lebensweise zu haben. Außerdem erhält die Familie einen Lastenzuschuss von rund 660 Euro. Diese finanzielle Unterstützung können Haushalte mit niedrigem Einkommen beantragen, wenn die Wohnkosten zu hoch sind. Auch Menschen, die im eigenen Haus oder in der eigenen Wohnung leben, dürfen dieses Wohngeld unter bestimmen Umständen beanspruchen. Zusammen mit seinem Gehalt kommen Alex und seine Familie so auf ein monatliches Budget von knapp 5.200 Euro.
Trotz der finanziellen Herausforderungen liebt Alex seine Arbeit und ist als Hausmeister eine wichtige Stellschraube, damit der Hotelbetrieb reibungslos funktioniert.

