Für die Tasse Kaffee haben die Verbraucher zuletzt deutlich tiefer in die Tasche greifen müssen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Montag mitteilte, haben sich die Verbraucherpreise für Bohnenkaffee im April um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat erhöht.
Extremwetter sorgt für Ernteausfälle
„Die deutliche Erhöhung der Verbraucherpreise für Kaffee dürfte maßgeblich auf die Importpreise für Rohkaffee zurückzuführen sein, welche aufgrund von Faktoren wie Ernteausfällen durch extreme Wetterlagen stark angestiegen sind“, erklärte Destatis. Im weltweit wichtigsten Kaffee-Anbauland Brasilien war 2024 das wärmste je gemessene Jahr, Dürre und heftige Waldbrände setzten den Kaffeebauern zu.
Im April waren die Einfuhrpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen 53,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Darunter ist der Import von Rohkaffee aus Amerika 61,8 Prozent teurer geworden, aus Asien und übrigen Gebieten 43,8 Prozent und aus Afrika 23,2 Prozent.
Die Einfuhrpreise für Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, sind im April um 35,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie Destatis weiter mitteilte. Im mittelfristigen Vergleich lagen die Importpreise für nicht geröstete Kaffeebohnen im April 2025 um 147,4 Prozent höher als im April 2021. Kaffee, entkoffeiniert oder geröstet, verteuerte sich im Vergleichszeitraum um mehr als zwei Drittel.
Die Verbraucherpreise steigen jedoch nicht analog zu den Importpreisen, sondern prozentual zu ihrem Anteil am Verkaufspreis. Aktuell liegt der Preis für ein Kilogramm Rohkaffee an den Börsen bei rund 3 Euro.
Kaffeeimporte steigen trotz Preiserhöhungen
Trotz steigender Preise ist der Import von Kaffee nach Deutschland deutlich gestiegen – und zwar 2024 um gut 14 Prozent zum Vorjahr. Langfristig wuchs die Importmenge gemessen am Jahr 2015 um knapp 8 Prozent. Der mit Abstand meiste Kaffee kam aus Brasilien, gefolgt von Vietnam und Honduras.
Mit Informationen von dpa, AFP, Reuters und KNA