Technik-Ausfälle weltweit haben am Vormittag für Probleme in vielen Bereichen gesorgt. Betroffen sind Flughäfen, Bahn- und Rundfunkunternehmen. Medienberichten zufolge könnte fehlerhaftes Programm-Update einer IT-Sicherheitsfirma die Ursache sein.
Weltweit Probleme im Flugverkehr – auch Bayern betroffen
Der Berliner Flughafen stoppte aufgrund einer Störung vorübergehend den Flugverkehr. Inzwischen läuft die Passagier-Abfertigung einer BER-Sprecherin zufolge wieder. Es kann allerdings noch zu Wartezeiten und Verspätungen kommen. In Hamburg wurde der Betrieb zu Ferienbeginn ebenfalls zeitweise eingestellt. Auch am Stuttgarter Flughafen und am Baden-Airpark in Rheinmünster müssen Passagiere wegen Problemen mit den Check-In-Systemen längere Wartezeiten in Kauf nehmen.
In Bayern meldeten die Flughäfen in Memmingen und Nürnberg von Softwareproblemen in den Abfertigungsprogrammen der Fluggesellschaften. Passagiere sollten heute deshalb früher als zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein. Probleme im Flugplan seien nicht auszuschließen.
Wie der britische Sender BBC meldet, sind auch Flughäfen und Bahnhöfe in Großbritannien betroffen – es kam zu erheblichen Verspätungen. In den USA stoppten die Airlines Delta und United teils ihre Flüge. Ähnliche Berichte gibt es aus Australien. Die Behörden dort sprachen von massiven technischen Ausfällen. Am Airport Madrid saßen Hunderte Fluggäste fest und warteten auf Informationen über ihre jeweiligen Flüge. Wie der Betreiber Aena mitteilte, zwang eine Störung des Computersystems Mitarbeiter dazu, die Flüge manuell abzuwickeln. Über Probleme berichteten auch die Lufthansa, Ryanair, US-Fluggesellschaften wie American Airlines oder Delta Airlines, oder die Schweizer Flugsicherung Skyguide.
Störmeldungen bei Banken, Notrufzentralen und Rundfunksendern
Auch Banken und Krankenhäuser scheinen betroffen. In Norddeutschland sagte das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein Operationen ab. Aus Alaska wurde gemeldet, dass Notrufzentralen nicht erreichbar waren. In Großbritannien konnte zudem der Nachrichtenkanal Sky News nicht senden. Auf Allestörungen.de mehrten sich zuletzt auch Störungsmeldungen bei Cloudanbietern wie Google und Microsoft. Die australische Regierung berief wegen der weltweiten Computer-Probleme eine Krisensitzung ein.
Medien berichten über fehlerhaftes Programm-Update
Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Unter anderem führte ein Energieunternehmen in Australien die Probleme darauf zurück. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website „The Verge“ schrieb. Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.
Mit der Konzentration in der Software-Industrie passiert es immer wieder, dass zahlreiche Unternehmen von Problemen bei einzelnen Anbietern getroffen werden. So war zum Beispiel eine Cyberattacke auf den amerikanischen IT-Dienstleister Kaseya im Jahr 2021 bis nach Schweden zu spüren, wo die Supermarkt-Kette Coop fast alle Läden schließen musste.