Mit Zuversicht und Lichtershows präsentieren sich deutsche Autobauer neben der stark vertretenen chinesischen Konkurrenz auf der IAA Mobility in München – und zeigen wie diese ihre neuesten Elektrofahrzeuge, die demnächst auf den Markt kommen. Zugleich gibt es von Seiten der Politik erneut Signale, die das bisher für 2035 geplante EU-Verbrennerverbot in Frage stellen.
Schaffen deutsche Autos das Comeback? Darum geht’s in BR24live um 16 Uhr mit dem Autoexperten Prof. Lutz Eckstein und unserem Reporter Tobias Brunner live von der IAA Mobility in München.
Friedrich Merz fordert „Technologieoffenheit“
Nachdem der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) – zeitweise selbst Verfechter des Verbrennerverbots – zuletzt seine Forderung nach einer Abkehr davon erneuert hatte, gab bei der Eröffnung der IAA Mobility Bundeskanzler Friedrich Merz ein Bekenntnis zur „Technologieoffenheit“ ab: „Einseitige politische Festlegungen auf bestimmte Technologien sind nicht nur für diese Branche grundsätzlich der falsche wirtschaftspolitische Weg“, so Merz mit Blick auf die EU-Regulierung.
Grundsätzlich müsse Deutschland „wieder ein wettbewerbsfähiger international anerkannter Wirtschaftsstandort werden, auf den die Welt nicht mit Verwunderung, sondern mit Bewunderung schaut“. Die Bundesregierung stehe an der Seite der Automobilindustrie, so Merz.
Warnende Worte aus der SPD
Die SPD warnte unterdessen vor einer klimapolitischen „Rolle rückwärts“. Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Armand Zorn, warf Söder „undurchdachte politische Manöver“ vor und erklärte: „Wer den Ausstieg aus dem fossilen Verbrenner infrage stellt, mag kurzfristig Beifall erhalten, gefährdet aber die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes und verunsichert die Wirtschaft.“
Im Oktober will Kanzler Merz zu einem Auto-Gipfel einladen, an dem Unternehmen, Zulieferer und Gewerkschaften teilnehmen sollen. Dann will die schwarz-rote Koalition auch ihre Position zu den Klimavorgaben klären.
Sechs weitere Jahre IAA in München
Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Autoindustrie (VDA), der die IAA veranstaltet, forderte derweil bei ihrem Messerundgang einen „Realitätscheck“ und eine Kurskorrektur in der EU-Klimapolitik.
Ungeachtet mehrerer Proteste gegen die „Lobbyveranstaltung IAA“ in München gab Müller zudem bekannt, dass die IAA weiter in München bleiben soll. Der aktuelle Vertrag läuft mit der diesjährigen Messe aus. Nun gibt es eine Einigung auf sechs weitere Jahre – also drei weitere Ausgaben.
Mit Material von AFP, dpa und Reuters