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Investitionen in der Ukraine: Zwischen Wunsch und Wirklichkeit

Christin Freitag
Von Christin Freitag
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9 min. Lesezeit
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„Die Ukraine bietet die besten Chancen seit dem Zweiten Weltkrieg“ – mit diesem Statement hatte sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die internationale Investorenschaft gewendet, um Kapital zum Wiederaufbau in sein Land zu holen. Theoretisch könnte er damit sogar richtig liegen. Denn die Ukraine galt bereits vor dem Krieg als kleiner, aber attraktiver Partner im Außenhandel. Bezahlbare Fachkräfte lockten auch deutsche Unternehmen, rund 2.000 waren zu Kriegsbeginn in der Ukraine und nutzten den 40-Millionen-Einwohner-Markt für Produktion und Absatz. Genau daran wollen die Ukraine und ihre Unterstützer wieder anknüpfen, wenn dieser Krieg irgendwann beendet ist.

Inhaltsübersicht
Bayerische Unternehmen kalkulieren ihr Investitionsrisiko in der UkraineLeuchtturm-Projekte sollen zeigen, wie Ukraine-Investitionen gehen könnenJetzt in der Ukraine investieren? Was dafür sprichtUnd was spricht gegen Investitionen in der Ukraine?Unternehmen reagieren verhalten mit InvestitionenPolitik muss bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in der Ukraine schaffenFazit: Kriegs- und Staatswirtschaft bleiben bis auf Weiteres dominant

Bayerische Unternehmen kalkulieren ihr Investitionsrisiko in der Ukraine

Wer engagiert sich jetzt noch, wieder oder neuerdings in der Ukraine? Da sind zunächst die „Platzhirsche“ mit langjähriger Erfahrung wie der Freisinger Baustoffhersteller Fixit, der Gips-Riese Knauf aus Iphofen oder der Nürnberger Kabelspezialist Leoni. Der fränkische Autozulieferer (u.a. für BMW) kann als Musterbeispiel für Durchhaltevermögen gelten und hat es mit seiner motivierten ukrainischen Belegschaft sogar zum Exzellenzpreis unter den weltweiten Standorten der Gruppe geschafft. Hinzu kommen die weniger vom Kriegsgeschehen betroffene Westlage der zwei Fabriken und erhebliche Investitionen am Standort, die Leoni nicht einfach abschreiben wollte.

Um zukunftsfähig zu bleiben, braucht es jedoch Extra-Anstrengungen, die ohne Krieg unnötig wären. Dazu gehört das Halten von qualifiziertem Personal, ein belastbares Sicherheitskonzept, Lieferkettenmanagement im Grenzverkehr und ständige Blackout-Risiken bei der Stromversorgung. Die genannten Beispiel-Unternehmen schätzen ihre Standortvorteile dabei bislang größer ein als kriegsbedingte Risiken, die jedoch ständige Überprüfung und Anpassung verlangen.

Leuchtturm-Projekte sollen zeigen, wie Ukraine-Investitionen gehen können

Solche Risiken in Kauf zu nehmen, kennzeichnet auch die andere, noch kleinere Gruppe von Newcomer-Unternehmen, die sich mit ihren Investitionen jetzt einen Startvorteil sichern möchten. Dazu gehört die Münchner Quantum Systems GmbH, die auf Tempo und Eigenkapital gesetzt hat. Heute fertigt das Rüstungs-StartUp in der Ukraine Aufklärungsdrohnen für die Front.

Anders Goldbeck-Solar aus Hirschberg. Der Photovoltaik-Spezialist operiert seit kurzem in der Ukraine zusammen mit Kapitalspritzen der Europäischen Bank für Wiederaufbau (EBRD). Weil solche Beispiele bislang sehr rar sind, spricht das Bundeswirtschaftsministerium selbst von „Leuchtturmprojekten“, die Nachahmer finden sollen. Die Realität sieht jedoch (noch) anders aus. In der öffentlichen Datenbank „Firmen und Produkte“ der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft finden sich zum Beispiel bei 963 Einträgen gerade mal fünf mit Standort „Ukraine“.

Jetzt in der Ukraine investieren? Was dafür spricht

Was also könnte Investoren reizen, jetzt ins Risiko zu gehen? Ein möglicher EU-Beitritt ist zwar politisch angestrebt, jedoch allenfalls eine langfristige Hoffnung. Kurz- und mittelfristige Perspektiven ergeben sich aus den alten Stärken der Ukraine und neuen, durch den Krieg verursachten Aufbaubedarf.

Das Agrarland Ukraine mit Bioenergie aus organischen Abfällen gilt als „Schlüsselland für europäische Energiesicherheit“, so eine Studie der Bertelsmann-Stiftung. Neben den Klassikern wie Maschinenbau und Metallverarbeitung werden dort auch seltene Erden (z.B. Lithium für Batterien) und Rohstoffe (z.B. Titan für Rüstungsindustrie) als Zukunftsfaktor hervorgehoben. Allianz-Vorstandschef Oliver Bäte sieht diese geostrategische Komponente sogar als Hauptmotiv des Krieges und schätzt die Vorkommen allein im Donbass auf das 21-fache des russischen Bruttoinlandsprodukts. Auch der einflussreiche US-Senator Lindsey Graham bestätigte diese Sicht kürzlich, nannte die Ukraine eine Goldmine, deren Rohstoffe man nicht Chinesen und Russen überlassen dürfe.

Hinzu kommt ein vergleichsweise neuer, aber überaus starker IT-Sektor, mit vielen flexiblen Fachkräften, die weltweit Auftraggeber finden.

Und was spricht gegen Investitionen in der Ukraine?

Wie abhängig jedoch all diese Argumente und Hoffnungen in der Praxis vom weiteren Verlauf des Krieges sind, zeigt das Beispiel der Sixt AG. Teile der IT-Abteilung des Münchner-Autovermieters sind vor Jahren nach Kiew ausgelagert worden. IT-Lösungen gelten als Schlüssel zum Erfolg in der Branche, entsprechend genau beobachtet Sixt die Lage. Falls die momentan schwer umkämpfte Stadt Charkiw, ein wichtiger IT-Cluster, fallen sollte, wäre das eine weitere schlechte Nachricht für viele westliche Investoren.

„Niemand kann momentan vorhersagen, wie Russlands Krieg gegen die Ukraine sich entwickeln wird“. Dieser Satz steht im aktuellen Positionspapier des Ostausschusses der deutschen Wirtschaft, vorgelegt zur Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin Mitte Juni. Mögliche Investoren können mangelnde Planungssicherheit nicht ignorieren, ebenso wenig wie die bekannten, traditionellen Schwachpunkte Korruption oder Bürokratie. Hinzu kommen die Folgen der Kriegswirtschaft mit möglicher Zerstörung von Produktionsstätten, fehlender Arbeitskräfte durch Wehrpflicht, Gefahren radioaktiver Verseuchung durch beschädigte Kernkraftwerke, unterbrochenen Versorgungs- und Lieferketten.

Auch deshalb werde es „die große Investorenwelle […] erst geben, wenn der Krieg zu Ende ist“, so Michael Harms, geschäftsführender Direktor des Ostausschusses.

Unternehmen reagieren verhalten mit Investitionen

Folglich nicht überraschend ist die verhaltene Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen: Angesiedelt zwischen Wunsch und Wirklichkeit erwarten laut Umfragedaten der KPMG-Wirtschaftsprüfer 58 Prozent keine Veränderungen oder sogar Verschlechterung der gegenwärtigen Lage. Immerhin planen 43 Prozent Neuinvestitionen. Doch am Ende jeder unternehmerischen Überlegung steht die Frage nach der Zahlungsfähigkeit der Kundschaft. Und dazu gibt es keine guten Nachrichten.

Die hoch verschuldete Ukraine konnte sich diese Woche nicht mit ihren Gläubigern über die Rückzahlung eines 20-Milliarden-Dollar-Anleihepaketes einigen, das bis zum 1. August fällig wird. Die internationalen Geldgeber wollen nun mit Zinserträgen aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten helfen. Ein noch nie da gewesener Tabubruch, bei dem niemand sagen kann, welche Gegenforderungen nach einem Frieden dann von Moskau an die Geberländer und die Ukraine gestellt werden.

Auch wenig vertrauensbildend wirken Personalstreitigkeiten in der ukrainischen Wirtschaftsförderung. Zur Unzeit, einen Tag vor der Berliner Wiederaufbaukonferenz Mitte Juni, trat der Leiter der staatlichen ukrainischen Agentur für die Wiederherstellung und Entwicklung der Infrastruktur zurück. Auf Facebook gab er laut FAZ „seinem Frust über Bürokratie, Geldmangel und Machtkämpfe in Kiew Ausdruck“.

Politik muss bessere Rahmenbedingungen für Investitionen in der Ukraine schaffen

Auch Ankündigungen, die bislang ohne belastbare Resultate geblieben sind, nähren die Skepsis potenzieller Investoren. Nestlé kündigt seit zwei Jahren eine Nudelproduktion in der Westukraine an, die im Herbst endlich starten soll, erfuhr BR24 auf Nachfrage. Immerhin soll ein milliardenschwerer Wiederaufbau-Fonds („Ukraine Development Fund“) von Blackrock und JP Morgan nach zwei Jahren Planung bald privates Kapital einsammeln. Auch die Vielzahl staatlicher Export- und Investitionsgarantien soll übersichtlicher und für Unternehmer transparenter werden.

„Warum sollen wir investieren, wenn es selbst die Großen nicht tun?“, so der skeptische Kommentar eines Mittelständlers, der anonym bleiben will, gegenüber BR24. Zumal es „Konkurrenz in der Nachbarschaft“, etwa in Polen oder Rumänien, mit ähnlichen Lohnkosten gibt, wie Rainer Perau von der deutsch-ukrainischen Handelskammer in der FAZ vom 22. Mai 2024 schrieb.

Mangelnde Planungssicherheit bleibt also ein Kardinalproblem der Unternehmen, das ohne politische Unterstützung unlösbar ist.

Fazit: Kriegs- und Staatswirtschaft bleiben bis auf Weiteres dominant

Das anzustrebende Ziel sind tragfähige Investitionslösungen durch Verlagerung des unternehmerischen Risikos vom Steuerzahler auf die Privatwirtschaft. Davon sind die Unterstützerstaaten und die Ukraine naturgemäß noch weit entfernt und dies ist auch ohne wie auch immer ausgestalteten Frieden unmöglich.

Deutschen und bayerischen Unternehmen bleibt beim Investitionsziel Ukraine bis auf Weiteres eine Art Lauerstellung, das Bemühen um Risikoabsicherung und Fördergelder sowie der Gang ins kalkulierte Risiko beim Wettrennen mit internationaler Konkurrenz um Marktanteile der Zukunft.

 

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Christin Freitag ist eine erfahrene Wirtschaftsjournalistin und Analystin, die sich auf Finanzmärkte, Unternehmensstrategien und Wirtschaftspolitik spezialisiert hat. Mit über 10 Jahren Erfahrung liefert sie fundierte Analysen und tiefgehende Einblicke für die Leser der WirtschaftsRundschau.
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