Wohnort ist Trumpf bei Berechnung der Regionalklassen
Wer seltener die Autoversicherung in Anspruch nimmt, wird günstiger eingestuft. Das Verhalten von anderen Versicherten in der Region spielt aber auch eine Rolle, wofür es die Regionalklassen gibt. Dabei ist nicht entscheidend, wo ein Unfall oder sonstiger Schaden passiert, sondern wo der Wohnsitz der Beteiligten liegt.
Verlierer und Gewinner in Bayern
In der Kfz-Haftpflicht werden in Bayern im nächsten Jahr 1,3 Millionen Autohalter in 13 Zulassungsbezirken niedriger eingestuft. Günstiger wird es etwa in München, Altötting, Neumarkt in der Oberpfalz oder in Weißenburg-Gunzenhausen. Die wenigsten Schäden gab es in Kronach, die meisten in Augsburg.
Rund 400.000 Autofahrende im Freistaat werden in der Haftpflicht hingegen höher eingestuft nach der Regionalklasse ihres Zulassungsbezirks und der Einstufung nach ihrem Wohnort.
Bei Teilkasko und Vollkasko ändert sich in Bayern 2026 wenig in den Regionalklassen. Am teuersten sind diese Versicherungen für alle mit dem Kennzeichen GAP von Garmisch-Partenkirchen: Dort lag die Schadensbilanz in der Vollkasko rund 50 Prozent und in der Teilkasko sogar 130 Prozent über dem Bundesdurchschnitt.
Regionalklassen nur eines von vielen entscheidenden Kriterien
Bei den tatsächlichen Jahresprämien, die für die Kfz-Haftpflicht und Kasko-Versicherungen zu zahlen sind, spielen aber andere Faktoren ebenfalls eine wichtige Rolle. Zum Beispiel das Fahrzeug selbst (bei der Typklasse) und seine jährliche Kilometerleistung. Außerdem geht es um die Fahrpraxis und das Alter der Versicherten und ihre persönlichen Schadenfreiheits-Rabatte. In der Kaskoversicherung zählt auch, ob es für das Auto eine Garage gibt oder ob es im Freien steht.
Autoversicherungen selbst meldeten Milliardenverluste
Generell haben die Kfz-Versicherer in den letzten Jahren stark die Prämien erhöht. Sie begründen das mit gestiegenen Kosten für Reparaturen und Ersatzteile. In den letzten beiden Jahren seien dadurch Verluste von insgesamt rund fünf Milliarden Euro aufgelaufen. Und sollen nun mit höheren Beiträgen wieder hereingeholt werden.
Wer eine solche Beitragserhöhung bekommen hat, darf die Versicherung wechseln und kann dabei immer noch günstigere Angebote finden, vor allem bei Online- oder Direktversicherungen. Generell zahlen vor allem die Kunden drauf, die nie die Versicherung wechseln und ihrem alten Vertrag die Treue halten, der dann immer teurer wird.
Andere Spartipps für Kfz-Versicherungen – vor einem möglichen Wechsel
Wer mit der aktuellen Versicherung zufrieden ist, kann vor einem Wechsel erst einmal nachfragen, ob es nicht beim selben Anbieter einen günstigeren Tarif gibt. Das lässt sich zum Beispiel mit einem kurzen Telefonat beim Call Center erledigen.
10 bis 30 Prozent kann man mit einem Telematik-Tarif sparen, der allerdings eine Überwachung der Fahrten mit einem Sensor am Auto und einer Smartphone-App mit sich bringt. Der Nebeneffekt dabei ist, dass man dabei „überredet“ wird, sich besser an Verkehrsregelungen wie Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten.
Selbstbeteiligung erhöhen oder weniger Kasko-Leistungen
In der Kasko-Versicherung lässt sich die Selbstbeteiligung im Schadenfall erhöhen oder bei älteren Fahrzeugen mit geringem Restwert ganz auf eine Vollkasko verzichten. Teilkasko halten Verbraucherschützer meist für empfehlenswert.