MAN stehen in seinem Stammwerk in Allach unruhige Zeiten bevor. Denn der Vorstand denkt darüber nach, den sogenannten Zukunftstarifvertrag nicht zu verlängern, sondern auslaufen zu lassen: Das heißt ab Ende 2026 sind auch Stellenstreichungen möglich.
Kunden bestellen weniger Fahrzeuge
Das Unternehmen sei zwar seit fast drei Jahren nachhaltig und mit robusten Ergebnissen in die Gewinnzone zurückgekehrt. Jedoch wandele sich das Unternehmensumfeld immer schneller und der Handlungsdruck steige enorm, so ein Pressesprecher auf Anfrage. Als Beispiel nennt er zunächst die geopolitischen Konflikte und Zölle. Als Folge bestellten viele Kunden weniger Fahrzeuge.
Darüber hinaus rechnet die Geschäftsleitung seinen Worten nach nicht damit, dass sich die Lage bald bessert. Im Gegenteil, es wird eine langanhaltende Nachfrageschwäche erwartet. Hinzu kommt, dass die Nutzfahrzeughersteller – wie auch die heimischen Autobauer – zunehmend mit chinesischen Konkurrenten im Wettbewerb stehen.
IG Metall befürchtet Arbeitsplatzverluste
Ob und inwieweit Stellen gestrichen werden, wurde konkret nicht gesagt. Jetzt sei man erst einmal mit der Arbeitnehmerseite im Dialog, heißt es.
Eigentlich hatten die Beschäftigten schon damit rechnen müssen, dass die Zeiten auch in Allach wieder stürmischer werden. Denn bereits vor Monaten hatte der Münchner Lkw- und Bushersteller Betriebsvereinbarungen an seinem Standort in Salzgitter gekündigt – und auch hier das Auslaufen des Zukunftstarifvertrags in Aussicht gestellt. Das Unternehmen plane den schleichenden Rückzug, verbunden mit massiven Arbeitsplatzverlusten, befürchtet dort die IG Metall.

