Nach der Razzia und zwei Festnahmen beim Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert AG in Jandelsbrunn im Landkreis Freyung-Grafenau sind die zwei verdächtigen Vorstände von ihren Aufgaben entbunden worden. Laut einer von dem börsennotierten Unternehmen veröffentlichten Adhoc-Meldung habe der Aufsichtsrat beschlossen, die Bestellung der beiden Verdächtigen zu Vorstandsmitgliedern „aufgrund strafrechtlicher Vorwürfe mit sofortiger Wirkung aus wichtigem Grund zu widerrufen“. Die beiden Manager seien somit nicht mehr für die Knaus Tabbert AG tätig.
Mitarbeiter übernehmen die Posten
Weiter heißt es, dass deren operativen Aufgaben vorübergehend von direkten Mitarbeitern übernommen würden. Knaus Tabbert kooperiere im Rahmen der Ermittlungen in vollem Umfang mit den Behörden. „Es ist wichtig zu betonen, dass dem Unternehmen selbst derzeit kein Fehlverhalten vorgeworfen wird, sondern dass es ein Geschädigter ist, dem ein Schaden entstanden ist“, heißt es in der Mitteilung. Das Ausmaß dieses Schadens werde derzeit noch geprüft. Angesichts des frühen Stadiums der Ermittlungen will das Unternehmen derzeit keine weiteren Auskünfte geben.
Bestechungsgelder gegen Aufträge
Am Mittwoch untersuchten mehr als 160 Polizisten das Zentralwerk in Jandelsbrunn, Partnerfirmen in mehreren Bundesländern sowie Privatwohnungen. Zwei Verdächtige wurden festgenommen, gegen einen dritten wird laut Staatsanwaltschaft Landshut ermittelt. Sie sollen Bestechungsgelder von Zulieferfirmen angenommen und unter sich aufgeteilt haben. Im Gegenzug sollen diese Zulieferer entsprechende Aufträge bekommen haben.