„Mit jedem Tag, mit dem sich die versprochenen Entlastungen nach hinten schieben, wird es für die Hausarztpraxen schwerer, die Versorgung sicherzustellen“, betont sie. Ihr Verband schlug aber auch noch andere Maßnahme vor: Unter anderem Modelle, bei denen qualifizierte nicht-ärztliche Fachkräfte unter hausärztlicher Leitung mehr Verantwortung in der Versorgung und im Praxismanagement bekommen könnten – etwa mit Blick auf einfache Anliegen wie Erkältungen oder Routinehausbesuche.
Großteil der Deutschen sorgt sich vor kommenden Jahren
Dass die Reformen notwendig sind, das zeigt auch eine aktuelle repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Demnach gehen 76 Prozent der Deutschen davon aus, dass es in den kommenden fünf Jahren schwieriger wird, eine Hausarztpraxis zu finden. 58 Prozent haben Sorge, dass die hausärztliche Versorgung für sie oder ihre Angehörigen in den kommenden Jahren nicht mehr sichergestellt werden kann. 29,4 Prozent glauben das nicht. Und 72 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Bundesregierung keine ausreichenden Maßnahmen zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung ergreift. Gefragt wurden knapp 5.000 Bundesbürger ab 18 Jahren.
Besprochen werden soll das alles auch beim am Donnerstag begonnenen 45. Hausärztinnen- und Hausärztetag in Berlin. 120 Delegierte aus ganz Deutschland wollen noch bis Freitag über aktuelle Themen der Gesundheitspolitik diskutieren. Im Fokus sollen außerdem die Initiativen zur Digitalisierung des Gesundheitswesens stehen.