Die von der Schließung bedrohte Klinik Donaustauf im Landkreis Regensburg gehört jetzt offiziell dem Caritasverband der Diözese Regensburg und ist damit gerettet. Das bestätigte am Mittwoch Caritas-Sprecher Harry Landauer dem BR-Studio Oberpfalz. Angaben zum Kaufpreis machte die Caritas nicht.
Notarieller Kaufvertrag muss noch wirksam werden
Die Klinik war 1908 als Fachklinik für Tuberkulosekranke gegründet und seit Jahrzehnten von der Deutschen Rentenversicherung Bayern Süd in München geführt worden. Seit Jahren hatte die Rentenversicherung allerdings kaum investiert und das mit dem Hinweis begründet, dass der Betrieb eines Krankenhauses nicht zu den Aufgaben der Rentenversicherung gehört. Caritas-Sprecher Landauer ergänzte, die Übergabe der Klinik rücke damit näher und soll vor den Sommerferien über die Bühne gehen. Damit der notarielle Kaufvertrag wirksam werde, müssten noch Änderungen im Krankenhausplan vorgenommen werden.
Klinik mit Defiziten in Millionenhöhe
Nach Angaben der Rentenversicherung verursacht die Klinik seit 2021 Defizite in Millionenhöhe. Im Verlauf der Verhandlungen hieß es, die Caritas wolle für die Klinik nichts zahlen, sondern verlange von der Rentenversicherung im Fall eines Kaufs einen Investitionskostenzuschuss in Höhe einer zweistelligen Millionensumme. In Unternehmenskreisen heißt das „negativer Kaufpreis“. Eine Schließung wäre deshalb für die Rentenversicherung wahrscheinlich sogar günstiger gewesen als eine Übertragung an die Caritas.
Tausende Patienten im Jahr
Am Krankenhaus in Donaustauf arbeiten knapp 280 Beschäftigte. Pro Jahr werden hier nach Angaben der DRV Bayern Süd etwa 3.100 Patienten stationär behandelt. Dazu kommen rund 5.300 ambulante Patientenbesuche. Während der Corona-Pandemie hat sich die Klinik bundesweit einen besonderen Ruf erarbeitet, etwa bei der Behandlung von Long-Covid-Patienten.