Für viele Händler – wie zum Beispiel die Inhaber von Parfüm-, Schmuck-, und Spielwarengeschäften – ist die Weihnachtszeit die wichtigste Zeit im Jahr. Schätzungen zufolge macht die Branche insgesamt rund 20 Prozent ihres Jahresumsatzes in diesen beiden Monaten, einzelne Segmente sogar 30 Prozent.
Handel erwartet stabiles Weihnachtsgeschäft
Die Einzelhändler in Bayern wären schon froh, wenn in den beiden Weihnachtsmonaten November und Dezember die Umsätze real so hoch ausfallen wie im Vorjahreszeitraum. Da lagen die Erlöse bei rund 15,7 Milliarden Euro. Nun wird nominal mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet, das entspricht nach Abzug der Inflationsrate einem realen Zuwachs von Null. Denn viele Verbraucherinnen und Verbraucher halten ihr Geld nach wie vor zusammen.
Es sei kein Wunder, dass die Stimmung der Konsumenten schlecht sei, meint der Präsident des Handelsverbands Bayern Ernst Läuger. Denn die Herausforderungen sind geblieben: steigende Lebenshaltungskosten, eine stagnierende Wirtschaft hierzulande und die geopolitischen Risiken sorgen für Zurückhaltung. Darüber hinaus ist die Arbeitslosigkeit in den vergangenen Monaten weiter gestiegen. Immerhin geht man bei der Bundesagentur für Arbeit davon aus, dass die Talsohle durchschritten ist.
Die Spannung steigt
Die Erwartungen der Einzelhändler zu Jahresbeginn haben sich in den vergangenen Monaten nicht erfüllt, wie Läuger betont. Er wünscht sich, dass nun aus dem von Bundeskanzler Friedrich Merz angekündigten „Herbst der Reformen“ zumindest der „Winter der Hoffnungen“ wird. Man hoffe natürlich, dass sich die Menschen gerade zu Weihnachten etwas gönnen und nicht an Geschenken für ihre Liebsten sparen. Ob dies so kommt, wird sich in den nächsten Wochen entscheiden. Man sei voller Erwartung. Und die Branche braucht den Umsatz. Denn die Weihnachtssaison entscheidet meist darüber, ob man das Jahr mit Gewinn oder Verlust abschließt.
Online-Handel dürfte wieder zulegen
Ein Plus wird beim Internethandel erwartet. Hier rechnet der Verband mit einem Anstieg der Weihnachtsumsätze um nominal 3,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro. Das würde preisbereinigt ein Wachstum von 2,3 Prozent bedeuten. In den vergangenen drei Jahren entwickelte sich die Branche hier eher schwach.
Trotz der starken Konkurrenz vor allem von ausländischen Onlinehändlern freut sich Angela Frey, Spielwarenhändlerin aus Wolfratshausen, auf die Weihnachtszeit. Sie ist optimistisch, dass die Kunden eine gute Beratung in ihrem Fachgeschäft weiterhin schätzen und auch dementsprechend Geschenke für ihre Liebsten kaufen. Wenn Menschen mehr spielen würden, wäre die Welt eine bessere, so Frey.
Top-Geschenke 2025
Spitzenreiter bei den Geschenken wird aber wohl wieder der Gutschein sein. Daran wird sich wohl auch bei diesem Weihnachtsfest nichts ändern. Das hat auch etwas Gutes, heißt es beim Handelsverband. Denn dadurch sinke die Umtauschquote nach Weihnachten.
Auf den Einkaufslisten werden zudem voraussichtlich neben Spielwaren wieder Bücher, Uhren, Schmuck, Kosmetik, Sportartikel, Unterhaltungselektronik und Bekleidung stehen. Übrigens beim Handelsverband weist man auf Studien hin, nach denen ein Viertel der Spielsachen von Erwachsenen für Erwachsene gekauft werden.

