Die Investorensuche für Teile der insolventen Ziegler-Gruppe mit Sitz in Plößberg im Landkreis Tirschenreuth steht offenbar kurz vor ersten Abschlüssen. Das geht aus einem internen Schreiben des vorläufigen Insolvenzverwalters Volker Böhm an die Mitarbeitenden hervor, das dem BR vorliegt.
Insolvenzverwalter: Verhandlungen mit Interessenten laufen
Demnach seien die Verhandlungen mit Interessenten bereits weit vorangeschritten: Man strebe an, in der zweiten Januarhälfte konkrete Verträge unterzeichnen zu können. Wenn dann weder Gläubiger noch Kartellaufseher Einwände vorbrächten, gehe man von ersten erfolgreichen Verkäufen bis Ende des Monats aus, heißt es in dem Schreiben. Das betreffe vor allem die Holzsparte, aber auch andere Unternehmensteile. Noch im Dezember war die Rede davon gewesen, dass im inzwischen laufenden Januar erste Angebote abgegeben werden und im ersten Quartal dann auch Lösungen erarbeitet werden könnten.
Sägebetrieb ruht derzeit
Ziegler wird seit Kurzem wieder mit Holzstämmen beliefert, die vorerst die Materiallager füllen. Eine Wiederaufnahme des Sägebetriebes wird möglicherweise allerdings erst nach Abschluss der Investorenverhandlungen möglich sein, so ein Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters.
Insolvenzgeld läuft aus
In dem Schreiben werden die rund 3.000 Ziegler-Mitarbeitenden auch hinsichtlich des Ende Januar auslaufenden Insolvenzgeldes beruhigt: Für die Betroffenen, für deren Tochterunternehmen keine Lösung bis zum 1. Februar gefunden sei, bedeute das keinesfalls den sofortigen Verlust des Arbeitsplatzes. Nach jetzigem Stand könne auch bei vielen dieser Unternehmen der Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden.
Holding und Tochterunternehmen von Insolvenz betroffen
Ende November 2024 hatte das Dachunternehmen „Ziegler Holding“ Insolvenz beantragen müssen. In der Folge mussten über die Hälfte der gut 40 Ziegler-Tochterunternehmen ebenfalls in die Insolvenz gehen. Davon betroffen sind etwa 2.000 der insgesamt rund 3.000 Ziegler-Beschäftigten. Kernstück und Hauptsitz des Unternehmens ist eines der größten Sägewerke Europas in Plößberg im Landkreis Tirschenreuth, alleine dort arbeiten nach Unternehmensangaben rund 700 Menschen.