Wie wird Tollwut übertragen?
Mit Tollwut infizierte Tiere können mit ihrem Speichel den Menschen, aber auch andere Wild- oder Haustiere anstecken – kein Säugetier ist vor dem Erreger sicher. Meist erfolgt die Übertragung durch einen Biss.
Keine unbekannten Tiere streicheln
Die Gefahr, sich mit Tollwut anzustecken, ist mit immerhin 95 Prozent der gemeldeten Fälle in Asien oder Afrika am höchsten. Welche Länder welches Risiko aufweisen, erfahren Sie auf der Public Health England Webseite. Die Krankheit wird vor allem durch streunende Hunde oder Katzen übertragen. Eine gewisse Vorsicht ist immer bei ungewöhnlicher Zutraulichkeit von wilden Tieren geboten. Denn sie kann Hinweis auf die bekannteste Form der Erkrankung sein, die sogenannte rasende Tollwut. Die Tiere haben dann häufig Schaum vor dem Mund und verhalten sich untypisch. Daneben gibt es auch die stille Tollwut, die beim Tier unauffälligere Symptome wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen hervorruft. Deshalb gilt die Regel: Fernhalten und keine unbekannten Tiere streicheln.
Was tun nach einem Biss?
Nach dem Kontakt mit einem auffälligen Tier muss unmittelbar danach eine Immunisierung erfolgen. Das gilt auch für geimpfte Personen. Wer Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier hatte oder gebissen wurde, aber über keinen Impfschutz verfügt, muss mit fünf oder sechs Impfungen rechnen. Zusätzlich wird ein Antiserum gespritzt (Passivimpfung). Geimpft werden muss in der ersten Stunde nach dem Biss.
Impfung gegen Tollwut
Für eine vorbeugende Impfung muss man sich über einen Zeitraum von 28 Tagen insgesamt dreimal impfen lassen und den Impfschutz nach zwölf Monaten auffrischen. Die vorbeugende Impfung schützt zwar zuverlässig vor Tollwut, hält aber nur drei bis fünf Jahre vor. Diese Vorgehensweise ist für Ärzte in Deutschland rechtlich vorgegeben, auch wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im April 2018 eine neue Impfempfehlung herausgegeben hat, nach der unter bestimmten Umständen auch zwei Impfungen ausreichend schützen sollen. Mehr zur Tollwut-Impfung beim Robert Koch-Institut (RKI).