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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Seelen sind zäh“: Muss Putin Stück über Tyrannei fürchten?
Kultur

„Seelen sind zäh“: Muss Putin Stück über Tyrannei fürchten?

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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💡 Peter Jungblut beobachtet für BR24 Kultur die Debatten hinter den Meldungen rund um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dazu verfolgt er russische Medien, Telegram-Kanäle und Social Media, und wertet die Einschätzungen / Stimmen dort dazu feuilletonistisch aus und ordnet ein. So zeigen wir, wie Millionen Menschen innerhalb der russischsprachigen Welt über die Ereignisse diskutieren.

Inhaltsübersicht
„Löchrige Seelen, korrupte Seelen“„Ja, Patriotismus!“„Lanzelot kommt nicht an die Macht“

Auch beim russischen Autor Jewgeni Schwarz (1896 – 1958) wird das böse Ungeheuer vom tapferen Ritter Lanzelot getötet, aber bei ihm bleibt die Frage offen, ob das der Menschheit viel bringt. In dem Märchenstück „Der Drache“ aus der Zeit des Stalinismus (1943) geht es um einen autoritären Herrscher, der gar keine Grausamkeiten mehr begehen muss, weil seine Untertanen längst willenlos und devot geworden sind. Die kommunistischen Kritiker nannten die Geschichte einst „schädlich, antihistorisch und menschenfeindlich“.

„Löchrige Seelen, korrupte Seelen“

„Wenn Du die Seelen meiner Untertanen lesen könntest, würdest Du erzittern. Ich persönlich würde mich vor ihnen sogar in Sicherheit bringen“, so der Drache zu seinem Herausforderer Lanzelot: „Wegen denen würde ich nicht sterben wollen. Menschliche Seelen, mein Lieber, sind sehr zäh. Wenn man einen Körper in zwei Hälften zerteilt, stirbt die Person. Wenn Du eine Seele zerreißt, wird sie gehorsam. Solche Seelen findet man nirgendwo als in meiner Stadt: Seelen ohne Arme und Beine, taubstumme Seelen, angekettete Seelen, Polizistenseelen, verdammte Seelen, löchrige Seelen, korrupte Seelen, ausgebrannte Seelen, tote Seelen.“

Jetzt wurde bekannt, dass der russische Verlag, der eine Buchausgabe des „Drachen“ vertreibt, die Märchen-Parabel mit dem Vermerk „ab 18“ versehen hat [externer Link] und nur noch gegen Altersnachweis verkauft. Die russische Zensurbehörde hat sich dazu bisher nicht geäußert, vom Verlag hieß es gegenüber russischen Medien, man habe beschlossen, „auf Nummer sicher zu gehen, da einige Szenen gemäß der geltenden Bestimmungen über Altersfreigabe“ nur für Erwachsene geeignet seien.

„Ja, Patriotismus!“

Wie auch immer, die Indizierung des Schauspiels sorgte für ironische Kommentare im Netz. So postete der Politologe Konstantin Kalaschew einen fiktiven Dialog zwischen einem Prüfer und seinem Schüler: „‚Du kennst dich nicht mit Mathematik aus, nicht mit Physik, nicht mit Literatur, nicht mit Geschichte, nicht mit Geographie und du sprichst kein Englisch. Auch wenn du Russe bist, bist du ein totaler Ignorant in den Geistes- und Naturwissenschaften. Gibt es mindestens ein Thema, von dem du was verstehst?‘ – ‚Ja, Patriotismus!'“

Auf einem weiteren Telegram-Portal hieß es, normalerweise interessierten sich Kinder und Jugendliche nicht für gleichnishafte Literaturklassiker – es sei denn, sie stünden im Ruf, „gefährlich“ zu sein: „Wir alle wissen, und viele erinnern sich auch aus der Sowjetzeit daran, dass der beste Weg, auf etwas aufmerksam zu machen, darin besteht, es zu verbieten. Denn seit biblischen Zeiten ist bekannt, dass die verbotene Frucht am süßesten schmeckt.“

Politologe Anatoli Nesmijan schloss sich dieser Meinung an [externer Link], hielt den Vorgang der Indizierung jedoch für „sehr bezeichnend“: „Das moderne Russland wird mehr und mehr zum Vorzeigeobjekt aller Dystopien und Beispiele totalitärer und faschistischer Staaten, daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Ähnlichkeiten zum Werk von Schwarz so aufdrängen.“

Womöglich würden einige weitere Klassiker auf den Index gesetzt: Etwa der Science-Fiction-Roman „Die Stunde des Stiers“ von Iwan Jefremow (1970), wo von einem Planeten die Rede ist, auf dem sich die „Langlebigen“ und die „Kurzlebigen“ in einer Diktatur unversöhnlich gegenüberstehen. Auch das populäre sowjetische Kinderbuch „Nimmerklugs Reise zum Mond“ (1965) von Nikolai Nossow sei womöglich gefährdet, weil dort Erdlinge wenig erfolgreich mit ganz fiesen autoritären Mondbewohnern kämpfen.

„Lanzelot kommt nicht an die Macht“

Polit-Blogger Andrei Kalitin verwies darauf, dass es im „sehr traurigen ‚Drachen'“ nicht um den Sieg des Guten über das Böse gehe: „Nach dem Tod des Drachen kommt nicht etwa der Ritter Lanzelot an die Macht, sondern der Bürgermeister. Dieser Nachfolger wird das Volk regieren, das in der Zeit des totalitären Despotismus seiner Seele, seiner Freiheit und seines Willens beraubt wurde. Das Hauptergebnis der Tyrannei ist eine willensschwache und gehorsame Gesellschaft, die in Angst lebt. Nur eine neue Generation, in der kein Drache mehr existiert und bei der die Seelen noch nicht abgestorben sind, hätte eine Chance auf Freiheit. Es ist die neue Generation, der nun die Lektüre dieses Buches verboten ist.“

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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