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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > Preußische Propaganda: Ist dieses Nürnberger Gemälde gefährlich?
Kultur

Preußische Propaganda: Ist dieses Nürnberger Gemälde gefährlich?

Uta Schröder
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Im letzten NS-Durchhalte-Film „Kolberg“ (1945) hat sie einen großen melodramatischen Auftritt und drückt „Preußen an ihr Herz“: Die früh verstorbene Königin Luise (1776 – 1810) galt damals als „preußische Madonna“ und Schutzpatronin der Kriegsopfer, Mühseligen und Beladenen, was NS-Propagandaminister Joseph Goebbels gern für seine Zwecke ausnutzte.

Inhaltsübersicht
Ruhmeskranz aus Kornblumen„Ziemlich dramatisch und pathetisch“„Symbol für Kontinuität und Legitimation“

Der Legende nach starb Luise an „gebrochenem Herzen“, weil sie es nicht verwinden konnte, dass Napoleons Armee Preußen besiegt hatte (die eigentliche Todesursache soll Lungenkrebs gewesen sein). Für anti-französische Nationalisten war sie fortan Vorbild und Heldin, auch heute noch pilgern Fans zu ihrem spektakulären Mausoleum im Park von Schloss Charlottenburg im gleichnamigen Berliner Stadtteil. Das von Bildhauer Christian Daniel Rauch angefertigte Grabmal gilt als epochemachende Kostbarkeit.

Ruhmeskranz aus Kornblumen

Es hat also seinen Grund, dass sie sich im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg schwertun mit einem Gemälde des Künstlers Johann Friedrich „Fritz“ Steinmetz-Noris (1860 – 1923) aus dem Jahr 1889. Auf dem Hochformatbild im pompösen schwarzem Holzrahmen ist Luises Sohn, der spätere Kaiser Wilhelm I., auf dem Totenbett zu sehen (er starb im März 1888), während die Mutter in Begleitung eines Engels vom Himmel herabschwebt, in ihren Händen einen Ruhmeskranz aus Kornblumen.

Die vermeintlich bodenständige Ackerpflanze, fälschlicherweise als Lieblingsblume von Luise bezeichnet (sie bevorzugte angeblich Hortensien) wurde später zum Erkennungszeichen deutscher und österreichischer Antisemiten und Neonazis. So viel dubioses Pathos möchten sie in Nürnberg dem Publikum nicht zumuten, weshalb das Werk einstweilen im Keller-Depot verwahrt wird.

„Ziemlich dramatisch und pathetisch“

„Das Bild ist recht speziell. Aus heutiger Sicht wirkt es relativ bizarr, ein bisschen skurril. Man würde das in unserer Zeit weder malen lassen, noch ins Wohnzimmer hängen“, so Kunsthistorikerin Karin Rhein im Gespräch mit dem BR: „Es ist eine eigenartige Kombination: Wir haben diesen Toten, die aufgebahrte Leiche des Kaisers, wir haben diese engelsgleiche Erscheinung der Königin Luise, wir haben mit dem Kreuz das religiöse Element. Also Militärisches, Nationales und Religiöses in einem Bild vereint. Auch die Lichtstimmung, die ist schon ziemlich dramatisch und pathetisch. Das passt heute nicht mehr in die Zeit, spiegelt aber sehr treffend die Weltanschauung und Atmosphäre des 19. Jahrhunderts.“

Möglicherweise spekulierte Künstler Steinmetz-Noris darauf, sein vermeintlich repräsentatives Werk an die Hohenzollern zu verkaufen. Doch die wollten dafür offenbar kein Geld ausgeben. So landete das Gemälde als Schenkung bereits 1893 im Germanischen Nationalmuseum.

„Symbol für Kontinuität und Legitimation“

„An diesem Bild scheiden sich die Geister der Kunsthistoriker. Es ist nicht so, dass es noch nie gezeigt wurde, es war schon mal in einer Sonderausstellung zu sehen, die den bezeichnenden Titel hatte: ‚Was ist deutsch?‘, dahin passte es natürlich sehr gut“, so Karin Rhein: „Meine Vorgänger konnten sich nicht entschließen, es in die Dauerausstellung zu hängen. Wir planen jetzt gerade eine neue Konzeption, da soll es wieder einen Platz bekommen, das wird aber noch ein paar Jahre dauern, bis es so weit ist.“

Zeitweise soll das umstrittene Bild in der Ausstellung „Genie und Starkult im 19. Jahrhundert“ präsentiert werden, die für 2026 geplant ist. Karin Rhein argumentiert, das Werk sei als preußische Propaganda zu verstehen: „Das war in der damaligen Zeit ein wichtiges Symbol für Kontinuität und Legitimation. Kaiser Wilhelm I. hat sich auf seine Mutter Luise berufen, die schon lange sehr verehrt wurde. Beide hatten es ja mit dem damals als ‚Erzfeind‘ beschriebenen Frankreich zu tun. Luise stellte sich 1807 Napoleon entgegen und setzte sich sehr für Preußen ein. Allerdings wenig erfolgreich: Sie konnte weder etwas gegen die großen Landabtretungen, noch gegen die Restitutionszahlungen ausrichten. Wilhelm I. ist es dann, der mit drei Einigungskriegen das Ganze zu einem ’siegreichen‘ Ende führt.“

Für Karin Rhein zählen kitschverdächtige Historienmaler wie Fritz Steinmetz-Noris zu den Vorläufern der heutigen Fantasy-Illustrationen: „Sie haben sich mit der Geschichte, mit Märchen, Mythen und Sagen beschäftigt. Jetzt haben wir Bewegtbilder, damals war das eben noch statisch.“

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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