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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Verkrempelung“: Wenn Fortschritt Produkte schlechter macht
Kultur

„Verkrempelung“: Wenn Fortschritt Produkte schlechter macht

Uta Schröder
Zuletzt aktualisert 19. April 2025 12:47
Von Uta Schröder
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5 min. Lesezeit
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Badezimmer können Orte größter Inspiration und größter Frustration sein. Nach dem Tausch seiner verkalkten Duscharmatur wollte sich beim Berliner Autor und Unternehmer Gabriel Yoran kein rechter Flow mehr einstellen: „Ich habe erst gedacht, etwas stimmt mit mir nicht, weil es plötzlich so hakelig und schwierig war.“

Inhaltsübersicht
Frust statt Flow mit neuem DuschschlauchWenn Fortschritt nur vorgespielt wirdQualität unrentabel?Was ist ein gutes Produkt?Gibt es noch gute Dinge?Voraussetzung für Veränderung: Druck auf Hersteller

Frust statt Flow mit neuem Duschschlauch

Was war passiert? Yoran hatte sich im Netz einen neuen Duschschlauch bestellt, aber leider ein Exemplar ohne sogenannten Drehwirbel, der verhindert, dass der Schlauch sich beim händischen Abbrausen verdreht. „Das Produkt war einfach schlechter geworden“, erzählt Yoran im Interview mit der Bayern 2 Welt am Morgen. Nach kurzer Recherche war klar: Die Schlauchversion mit Verdrehungsschutz verkaufte der Hersteller neuerdings als Premium-Version gegen Aufpreis. „Inflation, nur mit Waren“, nennt Yoran ein solches schleichendes Downgrade.

Wenn Fortschritt nur vorgespielt wird

Yoran greift in seinem Buch das diffuse Unbehagen auf, das schon viele Menschen nach dem Kauf der neuesten Generation eines Produkts beschlichen haben dürfte. Wo genau liegt der Vorteil eines Touchpads am Herd, das sich mit feuchten Fingern nur schwer bedienen lässt? Waren einfache Drehgriffe hier nicht zielführender und dazu auch langlebiger? Yoran kreiert dafür den Begriff der „Verkrempelung“. Denn Krempel warte ja eigentlich nur darauf, weggeworfen zu werden, sei es „wegen schlechter gewordener Materialqualität oder freidrehender Fortschrittssimulation, die Produkten unnötige Komplexität hinzufügt“, wie er kritisiert.

Dabei seien die inzwischen vielfach eingesetzten Touchscreens oft schlicht dem Kostendruck geschuldet, erklärt Yoran, sie verbrauchten weniger Material und seien somit in der Produktion günstiger. Die Verschlechterung im Handling und die unnötige Verkomplizierung müsse dann eben eine fortschrittsfeiernde Marketingerzählung rechtfertigen, auf die wir als Verbraucher reihenweise hereinfielen.

Qualität unrentabel?

Dass Hersteller in unserer Warenwirtschaftswelt von überdurchschnittlicher Langlebigkeit erzeugter Produkte nicht unbedingt profitieren, ist eine Binse, dennoch ist sie für Yoran eine der Grundursachen der grassierenden Verkrempelung: „Ein dauerhaft gutes Produkt dürfte in unserer Wirtschaftsordnung eigentlich nicht existieren.“

Was ist ein gutes Produkt?

Auch dieser Frage widmet sich Yoran ausführlich in seinem Essay. Eine über 100 Jahre alte Antwort war die Gründung des Werkbunds, ein Zusammenschluss von Industrie, Kunst und Design, mit der Zielsetzung, die Qualität industrieller Produkte zu verbessern und für eine breite Masse erschwinglich zu machen. Qualität bedeutete damals: schlicht, funktional, von Dauer, praktisch. Viel übrig ist von diesen Bestrebungen nicht mehr, liest man bei Yoran, der sich in allen Bereichen seines Verbraucherlebens plötzlich von Krempel umgeben wähnt.

Natürlich trägt auch ein überwiegend impulsgeleitetes Online-Shopping seinen Teil zur enttäuschten Konsumentenseele bei. Da entpuppt sich die bestellte Ware im Hause Yoran „als unerwartet leicht (Wasserkocherfuß), laut (Netzteil), klebrig (Handyhülle), flimmernd (Schreibtischlampe) oder fusselig (Brillenputztuch). So viel Schrott, wie wir online kaufen, würden wir im stationären Handel niemals anschaffen.“

Gibt es noch gute Dinge?

Gleichzeitig erteilt Yoran jeglicher nostalgischer „Früher war alles besser“-Sehnsucht eine Absage, in deren Fahrwasser edel bestückte Warenhäuser die guten Dinge – sehr gerne Handgemachtes oder Handgefilztes – feilbieten. „So lobenswert das im Einzelfall sein mag, so wirkungslos ist es in der Breite“, schreibt Yoran nüchtern über das utopische Potenzial dieser Bewegung. Das Faible für das handwerklich gefertigte Luxusprodukt dürfe nicht den Blick verstellen, auf gute, industriell gefertigte Waren, die sich jeder leisten kann.

Voraussetzung für Veränderung: Druck auf Hersteller

Selbstverständlich können Verbraucher durch ihr Kaufverhalten zu einem gewissen Grad mitbestimmen, welche Produkte ihnen angeboten werden. So gebe es etwa kaum noch schlechte Fotoapparate, da Hersteller wüssten, dass sie nur mit sehr hochwertigen Produkten gegen die immer besser werdenden Smartphone-Kameras ankommen könnten. Gleichzeitig sieht Yoran auch große politische Aufgabenfelder, um der „Verkrempelung“ zu begegnen, etwa wenn es um die Laufzeit von Garantiefristen geht. „Warum sind wir eigentlich mit zwei Jahren Gewährleistungsfrist einverstanden? Warum nicht zehn? Warum nicht 20?“

Gabriel Yoran: Die Verkrempelung der Welt – Zum Zustand der Dinge (des Alltags). edition suhrkamp, 22 Euro.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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