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WirtschaftsRundschau > Nachrichten > Kultur > „Die Tribute von Panem L“: Anleitung zur Rebellion
Kultur

„Die Tribute von Panem L“: Anleitung zur Rebellion

Uta Schröder
Zuletzt aktualisert 18. März 2025 15:51
Von Uta Schröder
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3 min. Lesezeit
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Am Dienstag werden viele Buchläden wohl einen kleinen Ansturm erleben: Der neue Band der Buch-Reihe „Die Tribute von Panem“ liegt in den Regalen. Die Auflage ist mit 300.000 Exemplaren beeindruckend hoch und auch schon vergriffen. Die ersten drei Bücher der US-amerikanischen Autorin Suzanne Collins sind zwischen 2008 und 2010 erschienen und waren dann ein paar Jahre später im Kino zu sehen – mit Jennifer Lawrence in der Hauptrolle. Jetzt erscheint Band Nummer fünf: „Die Tribute von Panem L – Der Tag bricht an“.

Inhaltsübersicht
Überfluss und UnterdrückungIn der Arena diesmal: Haymich AbernathyKein reiner Eskapismus

Überfluss und Unterdrückung

Die Faszination dieser Buchreihe liegt in der dystopischen Welt, die sie beschreibt: Suzanne Collins kam auf die Idee, als sie im Fernsehen zwischen Kriegsberichterstattung und Reality-TV hin- und herzappte. Zentrales Element der Buchreihe sind die „Hungerspiele“ in einem Staat namens Panem. Im Capitol, der Hauptstadt, leben die Menschen im Überfluss.

In den zwölf Distrikten des Landes hingegen werden die Bewohner unterdrückt und müssen Güter für die Hauptstadt herstellen. Die Menschen dort leben in Armut, Hunger und Angst vor gewaltvoller Bestrafung. Als Erinnerung an eine niedergeschlagene Rebellion der Vergangenheit finden jedes Jahr die „Hungerspiele“ statt. Dabei werden 24 Tribute, je ein Junge und ein Mädchen aus jedem Distrikt zwischen 12 und 18 Jahren, in eine hochmoderne Arena geschickt, in einen Kampf um Leben und Tod – denn nur ein Tribut kann gewinnen – also überleben. Die Spiele werden als Reality-TV live übertragen, inklusive Wettbüro.

In der Arena diesmal: Haymich Abernathy

Der neue Band ist, wie bereits sein Vorgänger („X – Das Lied von Vogel und Schlange“), ein Prequel zur Trilogie. Die Hauptfigur ist diesmal Haymitch Abernathy. Wir erleben seine Hungerspiele, es sind die fünfzigsten, also die Zahl, die sich hinter dem „L“ im Titel verbirgt. Abernathy kennt man als „Panem“-Leser bereits seit dem ersten Buch als Mentor von Katniss Everdeen. Als Mentoren werden ehemalige Tribute eingesetzt, und ein lebender ehemaliger Tribut kann nur eines bedeuten: Haymitch hat seine Spiele gewonnen. Bislang war er vor allem als trunksüchtiger, depressiver Gewinner bekannt, was die Stärke der Reihe zeigt, da sie Gewalt, Krieg und Trauma in keiner Form verherrlicht. Haymitch ist eben kein glücklicher oder stolzer Siegertyp, sondern ein traumatisierter Alkoholiker.

Kein reiner Eskapismus

Auch der neue Band greift wieder aktuelle gesellschaftliche Themen auf, wie die Gleichzeitigkeit von obszönem Luxus und Armut, eine gespaltene Gesellschaft, die sich derzeit abzeichnende Rückwärtsrolle in Sachen Feminismus und Gleichberechtigung von Minderheiten, Meinungsfreiheit und Themen wie Propaganda und Fake News. Inklusive der klaren Message: Die Wut sollte sich gegen das System und nicht gegeneinander richten. Die „Panem“-Serie“ ist daher kein reiner Eskapismus, sondern fast schon eine Anleitung zur Rebellion.

Das neue Buch „Die Tribute von Panem L – Der Tag bricht an“ von Suzanne Collins erscheint heute am Dienstag im Oetinger Verlag.

 

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Von Uta Schröder
Uta Schröder ist eine versierte Kulturjournalistin und leitet das Ressort Kultur der WirtschaftsRundschau. Mit ihrem umfassenden Wissen und ihrer Leidenschaft für Kunst und Kultur bietet sie tiefgehende Analysen und spannende Einblicke in die kulturelle Landschaft.
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