Im Landkreis Freyung-Grafenau gibt es mittlerweile sechs Masern-Fälle. Das hat das zuständige Landratsamt mitgeteilt. Vergangene Woche war ein erster Fall bekannt geworden, seitdem hätte sich die Lage weiterentwickelt.
Festival war wohl Auslöser
Laut Mitteilung stehen die Infektionsfälle in zeitlichem Zusammenhang mit einem internationalen Festival, das Anfang Mai in Jandelsbrunn stattfand und an dem rund 400 Teilnehmer aus mehreren Ländern teilnahmen. Neben den sechs Fällen aus dem Landkreis Freyung-Grafenau sind zwölf weitere Fälle in Polen, Tschechien, Italien und England bekannt.
Unter den Fällen aus dem Landkreis Freynung-Grafenau ist ein schulpflichtiges Kind, das die Realschule Freyung besucht. Nach Bekanntwerden des Falles hat das Gesundheitsamt nach eigenen Angaben reagiert und den Impfstatus aller Kontaktpersonen in der Schule und dem privaten Umfeld überprüft. In der Klasse des Kindes verfügen alle Schülerinnen und Schüler über einen ausreichenden Impfschutz – mit Ausnahme eines ungeimpften Kindes. Dieses bleibt vorsorglich drei Wochen dem Unterricht fern.
Landkreis mit zweitniedrigster Impfquote in Bayern
Der Landkreis Freyung-Grafenau belegt mit einer Masern-Impfquote bei Kindern im Alter von 15 bis 24 Monaten von rund 60 Prozent den vorletzten Platz unter allen bayerischen Landkreisen. Nur im Landkreis Garmisch-Partenkirchen sind noch weniger Kinder gegen die ansteckende Krankheit geimpft (59,32%). Positiver Spitzenreiter ist der Landkreis Haßberge in Unterfranken. Hier verfügen über 88 Prozent über einen Impfschutz.
Interaktive Tabelle: Entwicklung der Masern-Impfquoten in deutschen Landkreisen
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